5.3.14

Spekulanten feuern Euro an, weil Kriegsgerede töricht ist

Der Euro-Franken-Kurs kann sich wieder auf das Tagesgeschehen konzentrieren. Einen Krieg um die Ukraine wird es nämlich nicht geben, sagte der Russland-Kenner und Architekt der deutschen Ostpolitik zu Zeiten Willy Brandts, Egon Bahr, im ZDF heute journal. Spekulanten könnten das 14-Monatstief des Wechselkurses für Anstiegswetten nutzen.

Zuletzt notierte der Eurokurs fester bei 1,2195 Franken. Am Montag war die Gemeinschaftswährung im Lichte der Krim-Krise auf 1,2104 in den Keller gerauscht. Russlands Präsident Vladimir Putin dürfte die Krim behalten. Dort seien Tatsachen geschaffen worden, die nicht mehr umkehrbar seien, erklärte Bahr. Es gehe nun darum für den Osten der Ukraine eine friedliche Lösung zu finden.

Die von der Kriegsangst geprägten Devisenmärkte der letzten Tage dürften Spekulanten nutzen, um Kaufpositionen aufzubauen. Franken-Bären könnten den Euro kaufen, solange er weniger als 1,22 wert ist. Mögliche Kursverluste sind aufgrund der Mindestkurspolitik der Schweizerischen Nationalbank auf 1,20 begrenzt.

(Weiterlesen: Gier der Franken-Bären soll Euro auf 1,26 CHF hieven)

Nach oben ist die Wechselkursentwicklung offen. Wer spekuliert, dürfte als erstes Kursziel das Hoch vom Januar 2014 bei 1,2395 anpeilen. Als nächstes könnte man auf ein abermaliges Erreichen der Marke bei 1,2650 setzen, welche vom Euro-Franken-Kurs im Mai 2013 erklommen wurde.

Ganz ohne Risiko sind solche Anstiegswetten jedoch nicht. Die EUR/CHF Kursentwicklung befindet sich derzeit in einem Abwärtstrend. Gegen einen Trend anzukämpfen, ist aus charttechnischer Sicht töricht. Darüber hinaus gibt es auf mittlere Sicht fundamentale Unsicherheitsfaktoren, wie die anstehenden Europawahlen sowie die Probleme in den Schwellenländern.

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