17.3.13

Der große Schweizer Mindestkurs-Schwindel (Teil 1 - Ausgangslage)

Die Schweiz ist ein Serientäter, wenn es darum geht Wechselkurse zu manipulieren. Vor genau vier Jahren beschloss die Schweizerische Nationalbank (SNB) mit Rückendeckung der Berner-Regierung am Wechselkurs des Frankens zum Euro herumzudoktern. Damals hieß der SNB-Chef noch Jean-Pierre Roth. Sein Nachfolger, der frühere Hedgefonds-Manager Philipp Hildebrand, stand bereits fest.

Hildebrand bestärkte Roth offenbar dazu an den Devisenmärkten tätig zu werden. Im März 2009 verkündete die Nationalbank sodann marktbasierte Kurse des Euros zum Schweizer Franken nicht länger akzeptieren zu wollen. Man führte Euro-Stützungskäufe durch, um die Abwertung der Gemeinschaftswährung zu stoppen. Bis Ende 2009 konnte man den Eurokurs über 1,50 CHF festnageln.

Im Jahr 2010 ließen die Währungsmärkte die Muskeln spielen. Der Eurokurs fiel bis zum Sommer 2010 auf 1,30 CHF. Sodann beendete die Nationalbank diese Episode der Wechselkursmanipulation. Hintergrund war die Schweizer Teuerung. Sie kletterte auf 1,0 Prozent. Die Ausrede der Schweiz mit den Euro-Stützungskäufen ausschließlich Deflationsrisiken zu bekämpfen, zog nicht mehr.

Im Zuge der Euro-Krise fiel die Gemeinschaftswährung bis zum August 2011 auf 1,01 Schweizer Franken. Nun schlug die Stunde des neuen SNB-Chefs Philipp Hildebrand. Er lernte aus der fehlgeschlagenen ersten Manipulationsrunde und Griff zum Mindestkurs. Man installierte eine feste Untergrenze des Euros bei 1,20 CHF.

Hildebrand musste Anfang 2012 wegen eines Devisenspekulationsskandals seiner Frau seinen Hut nehmen. Im Frühjahr 2012 übernahm Thomas Jordan den Chefsessel. Jordan schwor dem Hildebrandschen-Mindestkurs die Treue. Er ist der dritte Präsident der Nationalbank, der Währungskurse manipuliert, um Wettbewerbsvorteile für die Schweizer Wirtschaft herauszuschlagen.

Teil 2 - CHF-Kredite

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