4.3.14

Die EU ist ein ebenso großes Problem wie die Ukraine

Die Entwicklungen der europäischen Devisenmärkte werden weiter von der Ukraine-Krise überschattet. Der Euro erholt sich gegenüber dem Schweizer Franken, nachdem Russlands Präsident Vladimir Putin das Ende eines Militärmanövers in der Nähe der ukrainischen Grenze anordnete. Aus politischer Sicht ist neben der Krim-Krise die EU ein dicker Bremsklotz für den Euro-Franken-Kurs.

1 Euro kostete zuletzt bis zu 1,2165 Franken. Damit befindet sich die Gemeinschaftswährung an einem neuralgischen Punkt. Ein wichtiges Widerstandsniveau liegt bei 1,2170-1,2180. Sollte dem Euro-Franken-Kurs der Sprung darüber gelingen, sähe es aus charttechnischer Sicht wieder ein wenig freundlicher aus.

Die EU hat ganz offenbar nicht nur ein Image-Problem bei der Bevölkerung ihrer Mitgliedsländer. Auch im Ausland schaut man mit Hohn und Spott auf die Funktionäre in Brüssel. Ein Beleg dafür war das Referendum in der Schweiz über die Beschränkung der Zuwanderung.

In was für eine internationale Sackgasse Kommissionspräsident Barroso die EU manövriert hat, zeigen auch die Bemerkungen der US-Spitzendiplomatin Victoria Nuland. Sie sagte in einem heimlich mitgeschnittenen Telefonat: "Fuck the EU".

In Russland reibt man sich die Augen, wenn man das wankelmütige Spitzenpersonal der drei großen EU-Länder Deutschland, Großbritannien und Frankreich ansieht. Gerhard Schröder, Tony Blair und Nicolas Sarkozy heuerten unmittelbar nach ihrem Ausscheiden aus der Politik zu Spitzenbezügen in der freien Wirtschaft an.

Es lässt sich anhand der historischen Kursentwicklung bis 2007 argumentieren, dass der Euro gegenüber dem Schweizer Franken steigt, wenn die EU geeint auftritt.

Weil Barroso und sein Stellvertreter, der seit knapp zehn Jahren in der EU-Kommission sitzende und oberleherhaft auftretende Spanier Joaquín Almunia, die EU in die schwerste Krise seit ihrem Bestehen manövrierten, hat der Euro aus politischer Sicht wenig Rückenwind zu erwarten.

Es könnte noch schlimmer kommen mit der Europawahl im Mai 2014. Da Barroso, Alumnia und Co. über ein knappes Jahrzehnt Politik im Hinterzimmer gemacht haben, ohne sie öffentlich zu erklären, dürfte es vom Wähler einen Denkzettel geben.

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