26.11.13

Plötzlicher Zinsvorteil ermöglicht Anstieg auf EUR/CHF 1,2440

Der Euro steigt auf 1,2320 Franken, nachdem die Schweizerische Nationalbank (SNB) verkündete, dass der Mindestkurs nicht zur Disposition stehe. Darüber hinaus schauen Devisenhändler mit Argusaugen auf die rasante Entwicklung des Euribors. Die "neue" Zinsunterstützung könnte das Devisenpaar über EUR/CHF 1,24 tragen.

"Wir sind der Meinung, dass der Franken immer noch bewertet ist, und es ist kein Inflationsrisiko auszumachen", sagte SNB-Präsident Thomas Jordan am Montagabend auf einem Empfang der Wirtschaftskammer Biel-Seeland. "Der Mindestkurs bleibt unabdingbar, um Preisstabilität für die Schweiz sicherzustellen", fügte Jordan hinzu.

Die Perspektiven für die weitere Entwicklung des Wechselkurses unterscheiden sich derzeit markant. Auf Sicht von sechs bis zwölf Monaten dürfte der Schweizer Franken dem Euro kaum Aufwärtsspielraum gewähren. Hintergrund ist das allmähliche Wirksamwerden der lockereren Geldpolitik im Euroraum sowie die Tatsache, dass der Schweizer Franken der letzte sichere Hafen ist.

Zinsunterstützung

Kurzfristig kommen dem Euro die steigenden Geldmarktzinsen zugute. Der 3-Monats-Euribor kletterte in vier Handelstagen von 0,217 Prozent auf 0,230 Prozent überaus kräftig. Der steile Anstieg spiegelt die Erwartungen der Marktteilnehmer an die zukünftige Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) wider.

Weil der Euribor anzieht, gehen die Geldmarktdisponenten ganz offensichtlich davon aus, dass die Europäische Zentralbank (EZB) auf ihrer Sitzung am 5. Dezember die Füße still halten wird. Mit einer weiteren Lockerung in Form von Wertpapierkäufen, Notkrediten oder einem negativen Einlagenzins ist erst einmal nicht zu rechnen.

Eine EZB-Politik der ruhigen Hand würde dem Euro-Franken-Kurs bis zum Jahreswechsel Aufwärtsspielraum verschaffen. Aus charttechnischer Sicht hat die Gemeinschaftswährung Platz bis zu den Widerständen bei 1,2380 und 1,2440 Franken.

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