Für den Euro wird es wohl ein ganz schwieriges Jahr

Das Risiko eines Rückfalls des Euro-Franken-Kurs hat sich erhöht. Hintergrund ist die unterschiedliche Herangehensweise im Umgang mit der Inflation. In der Schweiz behält man einen kühlen Kopf. Die Verantwortlichen des Euroraums bekommen hingegen Schweißperlen auf der Stirn. Sie stehen mit einer geringen Geldentwertung und einem daraus resultierenden harten Euro auf Kriegsfuß.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) läuft der Europäischen Zentralbank (EZB) in puncto Glaubwürdigkeit den Rang ab. Ein Jahr nach dem erschummelten Mindestkurs-Aus steht die Schweiz so solide da, wie seit eh und je. Ein Werkplatz für hochqualitative Produkte und eine Hartwährung gehen Hand in Hand. Zentrale Konjunkturdaten zeigen: Die vom Export abhängige Schweizer Wirtschaft wird auch mit Eurokursen unter 1,10 Franken fertig.

"Ich sehe im Moment kein wirkliches Deflationsrisiko", sagt SNB-Chef Thomas Jordan im Schweizer Fernsehen SRF. Gründe für die negative Inflation in der Schweiz sei der Ölpreisabsturz und sinkende Preise für Importgüter. Diese Einflussfaktoren könne die Notenbank mit ihren geldpolitischen Maßnahmen kurzfristig nicht ausgleichen, so Jordan.

Für EZB-Chef Mario Draghi sind solche Aussagen ein Tabu. Der Italiener will die Inflation mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln anheizen, wie er nach der EZB-Sitzung in dieser Woche noch einmal hervorhob. Draghi kündigte für Anfang März eine einseitige Überprüfung der Politik des extrem billigen Geldes an. Es geht ihm darum, noch mehr Billiggeld über die Notenpresse zu drucken und in die Finanzmärkte zu pumpen.

Fazit:
Wenn sich der von dem Börsenbeben aufgewirbelte Staub gelegt hat, dürften Marktteilnehmer die Ausrichtung von EZB und SNB unter die Lupe nehmen. Aktionismus auf der einen, und eine ruhige Hand auf der anderen Seite werden es dem Euro schwer machen, seinen Anstieg jenseits von 1,10 Franken fortzusetzen.

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