20.11.15

Szenario-Prognose: EUR/CHF eskaliert auf 1,07, danach 1,15

Trotz einer Weichwährungs-Warnung für den Schweizer Franken kommt der EUR/CHF-Kurs nicht über 1,09 hinaus. Die seit zwei Woche andauernde Erholungsphase der Gemeinschaftswährung wird voraussichtlich zu Ende gehen. Für den Euro sieht es nicht gerade rosig aus, sagt die Charttechnik. Besser wird es wohl erst 2016, wenn das stärkere Wachstum in Kursgewinne umgemünzt wird.

Der Franken ist nach Einschätzung des Präsidenten der Schweizerischen Nationalbank (SNB), Thomas Jordan, nach wie vor zu stark. "Eine Überbewertung wird sich immer über die Zeit korrigieren. Es bleibt abzuwarten, wann", sagte Jordan gemäß der Zeitung "Le Nouvelliste".


Für den Verbleib des laufenden Jahres stehen die Chancen nicht all zu gut, dass sich die von der SNB diagnostizierte Überbewertung abbaut. Der EUR/CHF-Abwärtstrend signalisiert, dass es mit dem Wechselkurs weiter nach unten geht. Ziel ist es, das 2-Monatstief vom 6. November 2015 bei 1,0735 Franken zu unterbieten.

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Im Jahr 2016 stehen die Chancen für einen Anstieg des Euros besser, weil die Notenbanken dann eine Pause einlegen dürften. Wenn Europäische Zentralbank und Schweizerische Nationalbank eine Geldpolitik der ruhigen Hand betreiben, tut sich der Euro in der Regel leichter einen Zahn zuzulegen. Dies zeigen die letzten Jahre.

Der Euro könnte sich dann auf das stärkere Wachstum seines Währungsgebietes fokussieren und zu einem neuen Aufwärtstrend ansetzen. Zwischen April und September 2015 kletterte der Wechselkurs von EUR/CHF 1,0235 auf 1,1050. Käme es zu einem gleichstarken Anstieg, stünde der Euro im nächsten Jahr etwa bei 1,15 Franken.

Gemäß der aktuellen Konjunkturprognose der EU-Kommission wird die Eurozone im nächsten Jahr ein Wachstum von 1,8% schaffen. Die Schweizer Wirtschaft werde voraussichtlich um 1,5% expandieren, sagt das Staatssekretariat für Wirtschaft.

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