29.1.14

Zweiter Fed-Taper hilft Euro-Franken-Kurs nicht aus der Patsche

Die US-Notenbank (Fed) hat ihre monatlichen Anleihekäufe wie erwartet zum zweiten Mal in Folge gedrosselt (Tapering). Daraufhin steigt der US-Dollar gegenüber dem Franken. Die Verluste der eidgenössischen Landeswährung färben jedoch nicht auf den Euro-Franken-Kurs ab, weil sich die Risikobereitschaft im Lichte der Probleme in den Schwellenändern auf dem absteigenden Ast befindet.

Unmittelbar nach dem Taper-Entscheid der Fed sinkt der Euro auf 1,2215 Franken. Ein Tagesschlusskurs unterhalb von 1,2220 gäbe aus charttechnischer Sicht grünes Licht für einen Rückgang auf 1,2180. Sollte die Gemeinschaftswährung dieses Niveau nicht verteidigen, stünde das Achtmonatstief vom 17. Dezember 2013 bei 1,2166 zur Disposition.

Wann wird Jordan aus dem Bett geklingelt?

Auf den ersten Blick scheinen die geringen Kursveränderung beim Euro-Franken-Kurs kaum von Bedeutung zu sein. Bedenkt man, dass der Mindestkurs nur noch gut zwei Rappen entfernt ist, sieht es allerdings anders aus. Die Verteidigungshändler der Schweizerischen Nationalbank (SNB) könnten bald wieder alle Hände voll zu tun haben. Da die SNB inzwischen auch eine Niederlassung in Singapur hat, dürften sich die Nachtschichten am Stammsitz in Zürich dieses Mal reduzieren.

Wenn es mal ganz brenzlig wird, soll der Notfallplan sogar vorsehen, dass Notenbank-Chef Thomas Jordan nachts aus dem Bett geklingelt wird. Die Risiken einer erneuten Abwertung des Euros gegenüner dem Schweizer Franken haben in den letzten Tagen deutlich zugenommen. Aus dem prognostizierten Jahr der Franken-Schwäche könnte mal wieder nichts werden.

Neben der steigenden Nachfrage nach sicheren Häfen wegen den Problemen in den Schwellenländern könnte die Europäische Zentralbank (EZB) dem Euro-Franken-Kurs ein Bein stellen. Notenbankchef Mario Draghi lässt die Geldchleusen weiter geöffnet als erwartet, um die Geldmarktsätze im Zaum zu halten, berichtet Reuters. Eine Lockerung der Geldpolitik im Euroraum spricht vor allem für einen schwächeren Euro zum US-Dollar, aber auch gegenüber den Franken.

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