Freuen sich die Finanzmärkte zu früh über Washington?

Seit gut einer Woche geht es an den Aktienmärkten kontinuierlich bergauf. Von der steigenden Risikobereitschaft wird der Wechselkurs Euros/Franken angetrieben. Die Gemeinschaftswährung kostet am Dienstagnachmittag bis zu 1,2375 Franken. Die Annäherung im US-Haushaltsstreit ist eine weitere leere Schachtel im Schaufenster eines kompromissunfähigen Politikapparates.

Der Streit zwischen Demokraten und Republikanern dürfte in den kommenden Monaten auf jeden Fall weitergehen. Zwar liegt mittlerweile ein Kompromissvorschlag auf dem Tisch. Allerdings kauft sich Washington damit nur Zeit. Der öffentliche Dienst soll gerade so viele Gelder bekommen, um bis zum 15. Januar 2014 seine Aufgaben wieder erfüllen zu können.

Auf eine Minimallösung läuft es auch bei der US-Schuldenobergrenze hinaus. Die Deadline soll vom 17. Oktober 2013 auf den 7. Februar 2014 verschoben werden. Kurios erscheint eine dritte Fristsetzung. Demnach wollen Demokraten und Republikaner bis zum 13. Dezember 2013 ernsthafte Verhandlungen über den Haushalt abhalten.

Luftschlösser

Von einem großen Wurf beim Haushalt wird bereits seit zwei Jahren geträumt, als die USA schon einmal an der Schuldenobergrenze kratzte. Damals entzog die Ratingagentur Standard & Poor's die Top-Bonitätsnote "AAA". Die Chancen, dass man sich in den kommenden Wochen auf einen mehrjährigen Etat einigt, sind äußerst gering, zumal im Herbst 2014 Kongresswahlen stattfinden.

In der Zwischenzeit dürfte die US-Notenbank Fed den Krisenausputzer für Amerikas kompromissunfähige Politiker spielen. Die neue Notenbankchefin Janet Yellen gilt als eine Verfechterin weit geöffneter Geldschleusen. Weil Yellen unbegrenzt Obamas Schuldscheine aufkaufen wird, bleiben die Finanzmärkte vorerst in Partylaune.

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