11.1.13

Euro steigt auf 1,2178 CHF mit Negativzinsen Rückenwind

Am Devisenmarkt hält der Eurokurs am Freitag seine Gewinne gegenüber dem Schweizer Franken. Am Morgen kostet die Gemeinschaftswährung im Hoch 1,2178 nach 1,2084 am Vortag. Bald zahlen in der Schweiz offenbar auch Kleinanleger drauf. Wozu braucht man eigentlich noch Banken, wenn Sparer eine Strafgebühr für die Verwaltung ihres Geldes zahlen müssen?

Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) kündigte an, sich das Recht auf die Einführung von Negativzinsen auf Einlagen in Schweizer Franken von Privatkunden vorzubehalten. Die größte Kantonalbank und das viertgrößte Geldhaus der Schweiz hat mit ihrer Mitteilung offenbar den Schweizer Franken auf dem falschen Fuß erwischt.

Der Eurokurs war gestern ohnehin auf dem Weg nach oben, nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins bei 0,75 Prozent beließ. Notenbankchef Mario Draghi signalisierte vorerst nicht weiter an den Zinsschraube drehen zu wollen. Fallende Leitzinsen tendieren dazu den Außenwert einer Währung zu untergraben. Diese Angst wischte Draghi vom Tisch.

Einen kleinen Beigeschmack hat der Schritt der ZKB. So ist die mächtige Kantonalbank zugleich Anteilseigner der Schweizerischen Nationalbank (SNB) und hat damit ein Interesse am Erfolg des Euro Mindestkurses. Bräche die Untergrenze würde die Nationalbank enorme Wechselkursverluste einfahren. Die ZKB und der Schweizer Steuerzahler müssten sodann frisches Geld nachschießen.

Die Ankündigung der Zürcher Kantonalbank kommt, nachdem die UBS und die Credit Suisse im Dezember mitteilten, die Franken-Einlagen von institutionellen Kunden mit Negativzinsen zu belegen. Damals schoss der Eurokurs im Hoch auf 1,2167 CHF. Binnen drei Tagen fiel die Gemeinschaftswährung anschließend auf 1,2060 CHF.

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