10.1.13

Draghis Geldpolitik ohne Grenzen, Euro steigt auf 1,2126 CHF


Am Devisenmarkt kommt es zu einem plötzlichen Anstieg des Euros. Gegenüber dem Schweizer Franken klettert der Eurokurs in wenigen Augenblicken von 1,2085 auf 1,2125. Für die Verhältnisse dieses Devisenpaares ist das ein bemerkenswerter Anstieg. Zum US-Dollar klettert die Gemeinschaftswährung am Donnerstagnachmittag auf 1,3194 USD.

Der Präsident der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, versetzt die Finanzmärkte in Jubelstimmung. Der Italiener schwärmt von sinkenden Risikoaufschlägen bei Staatsanleihen klammer Euroländer, steigenden Aktienmärkten und nachlassenden Prämien für Kreditausfallversicherungen. Über eine Exit-Strategie denke die EZB derzeit nicht nach, sagte Draghi nach ein wenig Zögern einem Journalisten der Zeitung "Frankfurter Allgemeine".

Es bleibt bei der Geldpolitik ohne Grenzen. Die Notenbanken haben im letzten halben Jahr durch das Wort "unlimitiert" die Finanzmärkte ruhig gestellt. Hätte Draghi laut über ein Ende der lockeren Geldpolitik nachgedacht, liefe er Gefahr das aufgebaute Vertrauen wieder zu zerstören. Dass wäre fatal, weil es die Erholung an den Finanzmärkten noch nicht bis in Realwirtschaft geschafft hat.

Die EZB gehe weiterhin von einer sehr langsamen Erholung der Konjunktur im Jahresverlauf aus. Die Indikatoren deuteten auf eine schwache Aktivität hin. Der Wachstumsausblick sei mit Abwärtsrisiken behaftet, erklärte Draghi, der zuvor verkündete, dass der Zentralbankrat einstimmig beschloss den Leitzinssatz im Euroraum bei 0,75 Prozent zu belassen.

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