11.12.12

UBS Negativzinsen helfen Euro auf 1,2112 CHF zu steigen

Die UBS wird die Franken-Einlagen der Kundschaft mit einem Negativzins belegen. Das meldet der Finanzdienst Bloomberg am Dienstagmorgen. Der Eurokurs erobert derweil Marke von 1,21 CHF zurück. Devisenhändler führen den plötzlichen Anstieg der Gemeinschaftswährung, die am Vortag 1,2062 CHF kostete, auf die UBS-Meldung zurück.


In der vergangenen Woche hatte bereits die Credit Suisse den Schweizer Franken abgeschwächt. Die zweitgrößte Bank der Eidgenossenschaft teilte mit, dass man Franken-Einklagen aus dem Geschäft mit anderen Banken mit Negativzinsen belegen werde. Prompt hatte sich der Franken abgeschwächt. Der Eurokurs kletterte auf ein Dreimonatshoch bei 1,2167 CHF.

Interessenkonflikt

Nun dürfte es darauf ankommen, ob die Kantonalbanken, die Anteilseigner an der Schweizerischen Nationalbank (SNB) sind, nachziehen. Nicht auszuräumen ist in diesem Zusammenhang ein gewisser Interessenkonflikt. Die Kantonalbanken haben im Vergleich zu UBS und Credit Suisse ein größeres Interesse daran, dass die Einführung der Euro-Untergrenze zu einer Erfolgsgeschichte wird.

Führten die Kantonalbanken negative Zinsen auf Franken-Bar-Bestände ein, könnte das als unlautere Geschäftspraktik gesehen werden. Man würde Geld von der Kundschaft verlangen, um die eigenen SNB-Aktienpositionen abzusichern. In der Schweiz dürfte man einen solchen Vorwurf freilich nicht gelten lassen.

Ob sich der ganze Aufwand mit dem Mindestkurs gelohnt hat, kann ohnehin noch nicht abschließend beurteilt werden. Die Talfahrt des Euros wäre ohne den Mindestkurs wahrscheinlich erst unterhalb der Parität zum stehen kommen. Allerdings hätte sich die Gemeinschaftswährung irgendwann stabilisiert, wie das Beispiel Euro Yen zeigt.

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