Weder die Vereidigung eines von der Medienlandschaft als Linksradikalen eingestuften Politikers zum Ministerpräsidenten Griechenlands, noch die immer gefährlichere Lage in der Ukraine, führen zu einer Aufwertung des als sicheren Hafen wahrgenommenen Schweizer Frankens. Ferner scheitert das gewaltige Wertpapierkaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) daran, den Euro-Franken-Kurs unter der Parität zu halten.
Geübte Devisenmarktbeobachter horchen auf. Wenn negative Nachrichten an einem Wechselkurs auf diese Art und Weise einfach abperlen, dann sei das ein Zeichen für viel Anstiegspotential. Aus fundamentaler Sicht wird die Analyse bestätigt. Die Käufe von Staatsanleihen der EZB sind aufs erste eingepreist. Der nächste Verwässerungseffekt ergibt sich für den Euro, wenn die nationalen Notenbanken mit dem physischen Kauf der Papiere im März beginnen. Demnach hätte der Euro-Franken-Kurs in den kommenden Wochen ein Anstiegsfenster.
Aus charttechnischer Sicht käme ein Abpraller infrage, der den harschen Rückgang von EUR/CHF 1,2010 auf 0,9780 glattbügelt. In der Regel fällt eine solche Korrektur um ein Drittel so stark aus wie der vorangegangene Absturz. Für den Euro-Franken-Kurs würde dies bedeutet, dass er auf 1,0523 steigen könnte. Auch kommt es vor, dass die Korrektur auf zwei Drittel anwächst, was einem Wechselkurs von 1,1267 entspräche.