26.1.15

EUR/CHF bei 1,0028 braucht mehr SNB-Firepower

1 Euro ist wieder mehr als 1 Schweizer Franken wert. Deviseninterventionen und ein handfester Wirtschaftsaufschwung in Deutschland beeindrucken den Euro-Franken-Kurs sehr viel stärker als der politische Linksruck in Griechenland. Aktuell steht der Eurokurs bei 1,0028 CHF. Schweizer Einkaufstouristen bekommen für 1 Franken nurmehr 0,9972 Euro.

Die von Devisenmarktexperten mit Argusaugen beobachteten Giroguthaben inländischer Banken bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) sind in der letzten Woche nach oben geschossen. Die Einlagen stiegen per 23. Januar 2015 um 26 Milliarden Franken auf 365,49 Milliarden Franken gegenüber der Vorwoche.

Die Entwicklung der Giroguthaben gilt als Indiz dafür, dass die SNB massiv intervenierte, um eine zu starke Aufwertung des Frankens nach der plötzlichen Aufgabe des Euro-Mindestkurses bei 1,20 CHF zu verhindern. Demnach mussten die Währungshüter 26 Milliarden Franken über die Notenpresse schöpfen, damit der Euro in Tuchfühlung mit der Franken-Parität bleibt.

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Die Interventionen am Devisenmarkt haben die gewünschte Wirkung entfaltet. Der Eurokurs kletterte zuletzt von 0,9775 Franken auf 1,0028 Franken (+2,59 Prozent). Untermauert wird die Aufwertung der Gemeinschaftswährung durch den dritten Anstieg in Folge des ifo-Geschäftsklimaindex. Damit befindet sich die deutsche Wirtschaft auf einem bestätigten Expansionskurs.

Mit etwas Mitleid schauen Börsianer nach Griechenland, wo der Athener Politikapparat eine zarte Wachstumspflanze zertrampelt hat. Der neuen Regierung fehlt es an Geld die Wahlversprechen einzulösen. Die Kehrtwende von Alexis Tsipras hat bereits begonnen. Plötzlich ist keine Rede mehr davon die Milliardenkreditverträge mit der EU wie Altpapier zu zerreißen.

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