3.12.13

Euro am Gängelband der EZB

Am Devisenmarkt kommt es zu einem Rückschlag für den Euro. Gegenüber dem Schweizer Franken sinkt die europäische Gemeinschaftswährung binnen weniger Stunden von 1,2324 auf 1,2280. Die Wechselkursentwicklung fokussiert sich nun auf die Europäischen Zentralbank (EZB).

Nachdem der Euro zunächst einen passablen Auftakt in den letzten Handelsmonat des Jahres hingelegt hatte, ging die Luft wieder heraus. Daran konnte auch die steigende Entwicklung des 3-Monats-Euribors nichts ändern, der heute ein weiteres Jahreshoch bei 0,239 Prozent erreichte.

"Auf diesem Treffen sollte die EZB ihren lockeren Ton wiederholen, aber keine neue Maßnahmen ergreifen", zitiert der Finanzdienst CNBC die Chef-Ökonomin Michala Marcussen von der Société Générale.

Eine Leitzinssenkung auf 0,25 Prozent oder eine Verringerung des Einlagensatzes auf -0,10 Prozent bei dem EZB-Treffen am 5. Dezember schließen die meisten Analysten aus, gleichwohl man nie wissen könne, wie die überraschende Zinssenkung im November zeige.

Weil der Wechselkurs des Euros zum Dollar inzwischen wieder bei 1,36 notiert, wird sich Mario Draghi etwas einfallen lassen müssen. Die Gemeinschaftswährung ist nämlich derzeit aus der Sicht Draghis um mindestens sechs Cent zu hoch für die Euro-Südstaaten.

Die EZB könnte den Euro nach unten bringen, indem sie ihre vierteljährlichen Inflations- und Wachstumsprognosen, die sie am Donnerstag vorlegt, mit deftigen Abwärtsrisiken versieht. Darüber hinaus halten sich hartnäckig Gerüchte über ein neues Notkreditprogramm.

Es wird über zweckgebundene Dreijahres-Kredite spekuliert. Das Zentralbankgeld würden nur solche Banken erhalten, die es an Unternehmen und Verbraucher weiterreichten. Zum Stopfen von Bilanzlöchern über den Kauf von Staatsanleihen, für die Banken kein Eigenkapital vorhalten müssen, dürften die Notkredite diesmal nicht verwendet werden.

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