28.8.13

Libyen Militärschlag zeigt: Franken hat noch Luft

Der Schweizer Franken könnte noch stärker aufwerten. Obwohl die fundamentale- und charttechnische Großwetterlage für einen Anstieg des Euros spricht, sieht es auf kurze Sicht schlecht aus für die Gemeinschaftswährung. Der Militäreinsatz der Nato in Libyen dient dabei als Schablone. Damals rauschte der Eurokurs CHF in den Keller.

Zum Handelsschluss am Mittwoch an der Wall Street notiert der Euro bei 1,2292 Franken. Während des europäischen Handels am Nachmittag sank der Wechselkurs bis auf 1,2278. Seit dem letzten Wochenende, als sich die Anzeichen für einen Militärschlag der USA gegen Syrien verdichteten, verlor der Euro lediglich 0,7 Prozent.

Als die Nato am 19. Mai 2011 militärisch in den libyschen Bürgerkrieg eingriff, folgte eine mehrwöchige Talfahrt des Euros gegenüber dem Schweizer Franken. Die Gemeinschaftswährung sank binnen eines Monat von 1,2640 auf 1,1801 Franken (-6,64%). Damals existierte die von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) bei 1,20 eingezogene Kursuntergrenze noch nicht.

Rote Linien

Politische Beobachter in Washington rechnen mit dem Beginn des Militärschlages frühestens am Sonntag. Präsident Obama neige dazu, die zur Wahrung seiner Autorität erforderliche Bestrafungsaktion gegen Syrien noch vor dem G20 Gipfel am 5./6. September in Russland durchführen zu lassen, heißt es.

Obama hat während seiner Präsidentschaft zwei rote Linien im Nahen Osten gezogen. Die erste war ein möglicher Einsatz von Chemiewaffen in Syrien. Würde er dem Übertreten dieser roten Linie tatenlos zusehen, wäre seine zweite rote Linie wenig glaubwürdig. Obama hat Israel zugesagt, dass man die Fertigstellung einer iranischen Atombombe notfalls militärisch verhindern werde.

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