1.7.13

Pikante Italien-Details: Wirft Draghi den Euro aus der Bahn?

Am Devisenmarkt klettert der Euro zum Quartalsauftakt von 1,2285 auf 1,2335 Franken. Wenn EZB-Chef Mario Draghi bei dieser Geschichte seine Finger im Spiel gehabt hat, könnte es eng werden für den Italiener und kurzfristig auch für den Eurokurs. Italien trickste sich nämlich wie Griechenland in den Euro. Draghi besetzte zwischen 1991 und 2001 als Generaldirektor im italienischen Finanzministerium eine Schlüsselposition.

Die Fakten haben einen bitteren Beigeschmack. Italien hatte im Jahr 1995 ein Haushaltsdefizit von 7,7 Prozent der Wirtschaftsleistung. Damit hätte man die Euro-Mitgliedschaft nicht bekommen.

Wie durch ein Wunder schaffte es Rom das Defizit bis 1998 auf 2,7 Prozent zu drücken. Gewaltige Haushaltsanstrengungen waren jedoch nicht der Grund. Vielmehr wurde mit einem versteckten Kredit das Defizit manipuliert.

"In den 1990ern wurden viele Fehler gemacht, um Italien in den Euro hinein zu bekommen und heute wandeln sie sich in höhere Schulden versteckt in offiziellen Konten", zitierte die Zeitung "La Repubblica" einen Regierungsvertreter.

Nun stellt sich die Frage, ob Draghi als Generaldirektor im italienischen Finanzministerium von dem Ganzen nichts gewusst hat. Kann jemand Präsident der Europäischen Zentralbank sein, der in einem solchen Vorgang verwickelt ist?

Draghi wechselte im Jahr 2002 zu Goldman Sachs. Die Goldmänner sollen dazu beigetragen haben Griechenland mit einem versteckten Kredit in den Euro getrickst zu haben. Eine Sprecher der EZB verweigerte derweil zu den Enthüllungen gegenüber der "Financial Times" Stellung zu beziehen.

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