Banken krallen sich ans EZB-Geld - Euro sinkt auf 1,2265 CHF

Am Devisenmarkt marschiert der Kurs des Euros mit großen Schritten auf die psychologische Marke bei 1,22 Schweizer Franken. Die Gemeinschaftswährung fällt am Freitagnachmittag auf 1,2262 CHF. Wacklige Banken aus dem Euroraum klammern sich an die von der Europäischen Zentralbank (EZB) ausgereichte Dreijahres-Kredite (LTRO).

Die Geldhäuser hatten heute zum ersten Mal die Gelegenheit das im Februar 2012 ausgereichte dreijährige Zentralbankgeld vorzeitig zurückzuzahlen. Insgesamt beliefen sich die Anweisungen auf 61,1 Milliarden Euro, wie die EZB am Freitagmittag in Frankfurt mitteilte. Ökonomen hatten mit Rückzahlungen von 120 bis 150 Milliarden Euro gerechnet.

"Die LTRO-Bekanntmachung ist niedriger als die Erwartungen, und der Euro hat davon einen kleinen Schlag bekommen", zitiert Bloomberg den Chef für globale Währungsstrategie der Deutschen Bank, Bilal Hafeez. Eine geldpolitische Straffung der EZB in diesem Jahr sei unwahrscheinlich. Deswegen komme der Euro unter Zugzwang.

Das nicht absehbare Ende der Schuldenkrise erhöht gegenwärtig die Nachfrage nach dem Schweizer Franken. Darüber hinaus kaufen Anleger den Franken, um sich vor denen an diesem Wochenende stattfindenden Wahlen in Italien und Zypern zu wappnen.

Aus charttechnischer Sicht ist die Unterstützung bei 1,2260 CHF entscheidend. Ein darunter liegender Schlusskurs würde den Weg für eine Abnahme auf 1,2170 ebnen. Sollte sich die Gemeinschaftswährung über 1,2260 halten, käme ein Anstieg auf 1,2360 in Betracht.

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