23.2.13

AAA-Verlust fordert brenzligen Schlusskurs EUR/CHF 1,2260


Großbritannien spielt nicht länger in der ersten Liga. Die Ratingagentur Moody's Investor Service entzieht dem skeptischen EU-Land das wertvolle Spitzenrating "AAA". An den Finanzmärkten verringert sich die Risikobereitschaft, wodurch der Schweizer Franken aufwertet. Der Eurokurs beendet bei 1,2260 CHF die Handelswoche. Genau an dieser Stelle liegt ein wichtiges Unterstützungsniveau.

Das britische Wirtschaftswachstum wird in den kommenden Jahren nach Einschätzung von Moody's mau bleiben. Der Ausblick für das neue Rating des Vereinigten Königreichs von "Aa1" sei stabil, weil die Wirtschaft trotz allem eine bemerkenswerte Stärke aufweise und bei der Regierung der politische Wille vorhanden sei, den Staatshaushalt zu konsolidieren.

Letzteres gilt für Italien nur mit großer Einschränkung. Silvio Berlusconi will nicht sparen. Die Europäische Zentralbank (EZB) soll nach dem Willen des Mailänder Medienmoguls die während seinen Regierungszeiten großzügig ausgereichten italienischen Schuldscheine ankaufen. Eigenheimbesitzern verspricht er rückwirkende Steuererstattungen in Cash.

Auch der Reformwille seines politischen Gegner kann im Vergleich mit Großbritannien nicht im Geringsten mithalten. Der linke Flügel der Partei des Spitzenkandidaten Pier Luigi Bersani sperrt sich gegen jedwede Liberalisierung des Arbeitsmarktes. Ohne Arbeitsmarktreformen dürfte Italien aber nicht im Stande sein genügend Wirtschaftswachstum zu generieren, um seinen Schuldenberg von 127 Prozent der Wirtschaftsleistung zu kontrollieren.

Die Experten von Julius Bär befürchten ein Rückfall des Euros auf 1,20 CHF nur dann, wenn des Krisenmanagement in Europa versagen würde, wie die "Neue Zürcher Zeitung" berichtet. Sollte Italien ausscheren, das wegen seines komplizierten Wahlrechtes und des starken Einfluss des oberen Hauses (Senat) besonders schwer zu regieren ist, könnte das Abwärtsszenario für den Eurokurs CHF eintreten.

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