5.12.12

Schweizer Franken Kurs bleib vorerst über 1,21 pro Euro stehen

Kann sich der Eurokurs über der Marke von 1,21 Schweizer Franken behaupten? Wohl kaum. Das sagen die Devisenexperten der UBS. „Wir halten die Rally jedoch für ein kurzlebiges Phänomen zum Jahresende, da die Sorge über die Politik der Eurozone gross bleibt“, schreibt das Wealth Management der Schweizer Großbank in einer aktuellen Investorennotiz.

Der Euro kann am Mittwoch seine Kursgewinne der Vortage ausgebaut. Gegenüber dem Schweizer Franken notiert die Gemeinschaftswährung derweil zu 1,2140 nach 1,2152 Übernacht. Die Europäische Zentralbank (EZB) legte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag auf 1,2136 (Montag: 1,2087, Freitag: 1,2054) fest. Zum US-Dollar knackt der Eurokurs die Marke von 1,31. Anschließend erreicht der Wechselkurs ein Zweiwochenhoch bei 1,3126.

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Institutionelle Kunden sollen bei der Credit Suisse auf Einlagen in Schweizer Franken auf so genannten Cash-Clearing-Konten bis zu minus 1 Prozent negative Zinsen berechnet werden, berichtet der Finanzdienst Bloomberg. Der Credit Suisse Sprecher Marc Dosch erklärte derweil, dass die Zinsen für jeden Kunden einzeln festgelegt würden.

„Die Entscheidung der Credit Suisse, für Cash-Clearing-Konten, die einen bestimmten Schwellenwert übersteigen, Negativzinsen zu berechnen, liess EURCHF über 1,21 steigen. Unseres Erachtens trugen auch das EU-Paket für Griechenland und die Entspannung bei spanischen Staatsanleihen zu der Rally bei“, erklärt die UBS.

Zinsdifferenz

Die Zinsen für italienische Zehnjahrespapiere sind derzeit mit 4,43 Prozent so tief wie zuletzt vor zwei Jahren. Spaniens Renditen fallen auf 5,25 Prozent nach knapp sechs Prozent im Vormonat. Deutschen Bundesanleihen kletterten in den zurückliegenden drei Wochen von 1,33 auf 1,40 Prozent. Es existiert ein statistischer Zusammenhang zwischen dem Renditeabstand und dem Frankenkurs.

Wenn sich die Zinsdifferenzen zwischen klammern Euroländer und deutsche Bundesanleihen ausweiten, sinkt der Eurokurs CHF. Diesen Zusammenhang konnte man bis zur Einführung des Mindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) im September 2011 beobachten.

Einige Devisenexperten, darunter die BNP Paribas, kommen zu der Schlussfolgerung, dass die Abhängigkeit auch im umgekehrten Fall existiert, also dass eine Verkleinerung der Zinsdifferenzen zu einem steigenden Eurokurs CHF führe. Dafür gibt es aber keine langfristigen statistischen Nachweise, weil der Eurokurs CHF seit seinem Rekordhoch im Oktober 2007 bei 1,6828 CHF kontinuierlich am fallen ist.

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