29.8.12

Schweizer Wirtschaftswachstum überrundet die Eurozone

„Dies signalisiert weiterhin positive Wachstumsaussichten in den nächsten Monaten für das schweizerische Bruttoinlandprodukt (BIP)“, schreibt die Konjunkturforschungsstelle (KOF) der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. Das KOF Konjunkturbarometer klettert zum siebten Mal in Folge. Unternehmen bedanken sich für die Planungssicherheit, die ihnen der Euro Mindestkurs gewährt, mit Wirtschaftswachstum.

Das KOF Konjunkturbarometer klettert zwischen Januar und August 2012 von -0,15 auf 1,57 Zähler. Der Index steht derzeit so hoch wie seit einem Jahr nicht mehr. Durch den aufsteigenden Trend werde der positive Ausblick für die Schweizer Wirtschaft bestätigt, stellt die KOF fest. Eine Erhöhung des eidgenössischen Bruttoinlandsproduktes (BIP) zwischen 1,5 und zwei Prozent erscheint trotz Schuldenkrise möglich.

Die Nationalbank erwarte für 2012 ein Wachstum von 1,5 Prozent, steht in ihrer Lagebeurteilung vom 14. Juni. Die Eurozone könne hingegen froh sein, wenn sie eine schwarze Null schreibe, meinen Ökonomen. Mit der zunehmenden Wachstumskluft zwischen der Schweiz und Europa gehen der SNB allmählich die Argumente für die Aufrechterhaltung des Mindestkurses aus.

„Also, im Moment stellt sich keine Frage ob wir je von dieser Politik abweichen sollen oder nicht. Es ist absolut notwendig, dass wir diesen Mindestkurs aufrechterhalten. Wir würden sonst wieder in eine sehr, sehr schwierige Situation für die Schweizer Wirtschaft abgleiten und das Risiko der Deflation haben. Also, aus dieser Perspektive gibt es keinen Grund jetzt von dieser Politik abzuweichen“, sagte Notenbankchef Thomas Jordan dem Schweizer Fernsehen zu Beginn der Woche.

Am Devisenmarkt verharrt der Eurokurs bei 1,2008 Schweizer Franken. Gegenüber dem Dollar sieht es deutlich rosiger aus für die europäische Gemeinschaftswährung. Das Wärhrungspaar steigt auf EUR/USD 1,2570. Vorerst dürfte sich der Steilflug fortsetzen, meint der Devisenexperte Steve Barrow von der britischen Standard Bank.

„Nach den Sitzungen der Europäischen Zentralbank und der US-Notenbank traue ich dem Euro einen Anstieg auf 1,30 Dollar zu“, sagte Barrow in einem Gespräch mit dem TV-Kanal Bloomberg. „Das ist aber keinen langfristige Dollarkurs Prognose. Ich denke auf lange Sicht geht es für den Eurokurs auf 1,15 Dollar nach unten.“

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