1.7.12

Euro mit Abstieg auf 1,2009 CHF, SNB Reserven vor steilem Anstieg


Am Devisenmarkt verfliegt die Freude über die Beschlüsse des EU-Gipfels. Der Eurokurs kann nur sehr kurz bei 1,2037 CHF verweilen. Es geht wieder bergab und so notiert das Währungspaar derzeit bei EUR/CHF 1,2008. Investoren schauen mit Argusaugen auf die Schweizerische Nationalbank (SNB) und die Europäische Zentralbank (EZB).

Die SNB wird am kommenden Freitag die Höhe ihrer Devisenreserven bekannt geben. Weil die Sichtguthaben der Geschäftsbanken bei der Nationalbank in den zurückliegenden Wochen deutlich gestiegen sind, rechnen Fachleute mit einem Anschwellen auf rund 350 Milliarden Franken. Ende Mai 2012 lagerte die Schweizerische Nationalbank vorwiegend Euros, aber auch Dollars und Pfunds im Gegenwert von 304 Milliarden Franken in ihren Tresoren.

Bereits am Donnerstag könnten die Währungshüter der Eurozone zu einer historischen Sitzung zusammenkommen. Analysten prognostizieren eine Senkung des Leitzinssatzes von 1,00 auf 0,75 Prozent. Im Euroraum fiel in den vergangenen Monaten die Inflationsrate von 2,7 auf 2,4 Prozent. Zwar ist die Jahresteuerung noch nicht unter zwei Prozent. Allerdings dürfte der EZB die fallende Tendenz ausreichen.

Sinkende Rohstoffpreise, insbesondere für Mineralölprodukte, und die südeuropäischen Anpassungsrezessionen dämpfen die Inflationsrate. Hinzu kommt, dass italienische- und spanische Steuererhöhungen in der Preisentwicklung mittlerweile abgearbeitet wurden. Der Inflationsdruck im Euroraum war auch wegen der Erhöhung indirekter Steuern im Frühjahr größer.

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