29.6.12

Italiens Mario Monti bringt Deutschland die zweite Niederlage bei


Deutschland verliert in wenigen Stunden zweimal gegen Italien. Nicht nur im Sport gewinnen die Italiener. Auch auf dem EU-Gipfel muss Bundeskanzlerin Angela Merkel Zugeständnisse machen. Rom setzt durch, dass klamme Euroländer zukünftig leichter an die Hilfsmilliarden aus dem Rettungsschirm ESM kommen.

Schuldensünder erhalten weniger harte Auflagen. Die harschen Troika-Reformprogramme dürften damit der Vergangenheit angehören. Wenn Italien und Spanien Geld brauchen, müssen sie lediglich die Vorgaben des Stabilitäts- und Wachstumspaktes erfüllen. Die ESM-Milliarden sollen in Zukunft auch direkt an marode Banken fließen.

An dieser Stelle haben sich die Spanier durchgesetzt. Durch die Rettung des maroden Sparkassensektors steigt Madrids Staatsverschuldung bis Ende 2013 nicht auf 90 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP). Für die Konsequenzen des Baubooms auf der iberischen Halbinsel muss nun in erster Linie der nordeuropäische Steuerzahler in die Presche springen.

Am Devisenmarkt profitiert der Eurokurs von dem Ende der Merkelschen-Blockadepolitik. Gegenüber dem Schweizer Franken steigt der Euro auf 1,2037. Das letzte Mal notiert das Devisenpaar Ende Mai 2012 so hoch. Der Wechselkurs zum Dollar klettert in wenigen Stunden von 1,2406 auf 1,2626 (+1,77 Prozent).

Empfohlener Beitrag

CHF/EUR-Ausblick 2025-2035