18.6.12

Schuldenkrise, Hellas und Reformstau gehen in die nächsten 3 Jahre

Das Ergebnis der griechischen Parlamentswahlen wird von Investoren nicht als Befreiungsschlag eingestuft. Zwar können die Parteien, die sich dem Reformprogramm (Memorandum) verpflichtet fühlen, eine Mehrheit der Parlamentssitze aufeinander vereinen. Ob die konservative Neue Demokratie (ND) und die sozialistische PASOK die Reformen auch tatsächlich umsetzen, steht auf einem anderen Blatt Papier.

Aus der Sicht der Finanzmärkte konnte zumindest der linksradikale Alexis Tsipras vom Syriza-Bündnis verhindert werden. Er bekommt zwar nach der ND die meisten Stimmen. Allerdings fehlen ihm potentielle Regierungspartner. Tsipras kündigte bereits den Gang in die Opposition und die Bekämpfung der Reformmaßnahmen an.

Der Eurokurs schafft es während des asiatischen Handels auf 1,2015 CHF zu steigen. Allerdings kann sich die europäische Gemeinschaftswährung nicht stabilisieren und fällt wieder unter 1,2010 Schweizer Franken. Aktuell notiert das Devisenpaar bei EUR/CHF 1,2008. Die eidgenössische Währung kostet 83,28 Euro-Cents.

Spanien will nicht

Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy lehnt Reformempfehlungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) ab. Der IWF fordert, dass die spanische Regierung die Mehrwertsteuer und Sondersteuern anhebt und die Löhne von Staatsbediensteten kürzt. Der reformresistente Rajoy sagte, es handele sich nur um Empfehlungen, die der Währungsfonds regelmäßig formuliere.

Die Quittung für den Reformstau gibt es an den Anleihemärkten. Dort steigen die Renditen für iberische Zehnjahrespapiere auf ein Rekordhoch von 7,14 Prozent. Es ist der höchste Stand seit der Einführung de Einheitswährung. Investoren verkaufen Schuldtitel von solchen Ländern, die keinen glaubwürdigen Reformprozess verfolgen und kurz davor stehen vollständig unter den Rettungsschirm zu schlüpfen, sagen Anleihe-Experten.

Meistgelesen