23.2.12

Euro-Schwäche hält an: Wechselkurs sinkt auf EUR/CHF 1,2051

Am Devisenmarkt lässt sich der Schweizer Franken auch durch das Ifo Geschäftsklima nicht beeindrucken. Der Eurokurs bleibt chancenlos und fällt auf den niedrigsten Stand seit drei Wochen. Dass es der deutschen Wirtschaft trotz Schuldenkrise weiterhin recht gut geht, ist längst nicht mehr ausschlaggebend für das Devisenpaar EUR/CHF.

Der Geschäftsklimaindex für Deutschland steigt von 108,3 auf 109,6 Zähler und schlägt damit die Erwartungen der Analysten. Finanzmarktexperten rechneten mit einem Indexstand von 108,7 Punkten für den Berichtsmonat Februar 2012. Allerdings war die Analysten-Gilde abermalig zu pessimistisch. So hatte man bereits die Bergfahrt des Ifo-Index zwischen November 2011 und Januar 2012 zu flach vorhergesagt.

Was in der größten Volkswirtschaft des Euroraums geschieht, ist jedoch für die EUR/CHF Kursentwicklung in den letzten Jahren zweitrangig geworden. Die wirtschaftliche Schieflage zwischen dem Norden und dem Süden des gemeinsamen Währungsraums erhöht die Angst vor einem Auseinanderbrechen der Eurozone.

Wirtschaftswachstum 2012

Das Wachstum in den 17 Euroländern wird um -0,3 Prozent schrumpfen, prognostiziert die Europäische Kommission. Würden für die zwei größten Volkswirtschaften des Euroraums, Deutschland und Frankreich, nicht Erhöhungen des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von 0,6 und 0,4 Prozent vorausgesagt werden, sehe es noch düsterer aus.

Italien als drittgrößte Euroland-Wirtschaft zieht den Durchschnitt kräftig nach unten. Ökonomen erwarten einen Rückgang des italienischen BIP von mindestens 1,5 Prozent. Realistischer erscheint jedoch, dass sich die Wirtschaftsleistung des Stiefellandes um -2,5 Prozent verringert. Spaniens Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird sich nach Ansicht der Europäischen Kommission dieses Jahr um -1,0 Prozent reduzieren.

Im Vergleich zum Euroraum rechnen Volkswirte für die Schweiz mit einem Wachstum von +0,5 Prozent. Der Wachstumsunterschied ist neben den höheren Realzinsen und dem Status des Schweizer Franken als sicherer Hafen Ursache der Frankenstärke. Daher dürfte die Schweizerische Nationalbank (SNB) weiterhin alle Hände voll zu tun haben, den Mindestkurs bei EUR/CHF 1,20 zu verteidigen.

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