10.1.12

Schweizer Franken Kurs drückt Euro auf Vier-Monats-Tief bei 1,21


Der Schweizer Franken reagiert mit einem Stärkeanfall, nach dem Rücktritt des Präsidenten der Schweizerischen Nationalbank (SNB). So fällt der Eurokurs auf 1,2105 CHF im frühen europäischen Handel und steht so niedrig wie zuletzt am 20. September 2011. Der Dollarkurs sinkt in wenigen Stunden von 0,9594 auf 0,9464 CHF.

Die Märkte testen bereits die Entschlossenheit von Thomas Jordan. Der ihm Gegensatz zu Hildebrand studierte Volkswirt ist der wahrscheinlichste Nachfolger für den Chefposten bei der SNB. Er leitet bereits vorübergehend die Geldpolitik, muss jedoch vom Nationalrat noch offiziell ernannt werden, um in die Fußstapfen des ehemaligen Hedge Fonds Managers Philipp Hildebrand zu treten.

Jordan dürfte am Mindestkurs bei EUR/CHF 1,2000 festhalten. Devisenexperten sind jedoch der Meinung, dass er vorsichtiger agieren werde als sein Vorgänger. Einen Anhebung der Wechselkursuntergrenze, wie aus der Politik und Wirtschaft regelmäßig gefordert, wäre unter seiner Leitung weniger wahrscheinlich.

Konjunkturdaten

Schweizer Detailhandelsumsätze profitieren vom starken Franken und steigen um 1,8 Prozent. Analysten unterschätzten die Geschäftslage, weil sie mit einem Umsatzwachstum in der Größenordnung von 0,6 Prozent im November 2011 gegenüber dem Vorjahresmonat rechneten.

Dass sich die Schweizer Konjunktur nicht von der Schuldenkrise nicht in die Knie zwingen lässt, wurde bereits in der Vorwoche bei der Veröffentlichung des Einkaufsmanagerindex (PMI) deutlich. Der PMI für das Verarbeitende Gewerbe verblüffte die Finanzmarktexperten mit einem Anstieg von 44,8 auf 50,7 Zähler.

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