10.12.11

Nationalbank muss beim CHF Kurs was machen wegen Teuerung 2011


Aktuell steht der Euro CHF Kurs bei 1,2354. Damit kostet die eidgenössische Währung 0,8095 Euro. Devisenexperten prognostizieren einen Anstieg der Euro Kursentwicklung über die Marke von 1,25 CHF bis zum Jahresende. So müsse die Schweizerische Nationalbank (SNB) etwas unternehmen, weil die Teuerung 2011 ins negative Terrain abgerutscht ist.

Die Konsumentenpreise in der Eidgenossenschaft fallen derzeit mit einer Geschwindigkeit von -0,5 Prozent auf Jahressicht. Die monatliche Teuerung in Höhe von -0,2 Prozent signalisiert ebenfalls Abwärtsrisiken für die Preisstabilität. Um der Deflation entgegen zu wirken, müsste die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Geldmenge ausweiten.

Analysten werden daher mit großem Interesse die vierteljährliche Sitzung der Nationalbank am 15. Dezember 2011 verfolgen. Beim Leitzinssatz haben die Währungshüter kaum noch Spielraum. So liegt der 3-Monats-Libor aktuell bei 0,05 Prozent. Für ein umfangreiches Ankaufprogramm von Staatsanleihen nach dem Vorbild der US-Notenbank Fed oder der Bank von England ist der Schweizer Markt aufgrund der geringen Staatsverschuldung in Höhe von 40 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) zu klein und illiquide.

Durch eine Anhebung des Mindestkurses zum Euro auf 1,25 CHF oder 1,30 CHF könnte die Nationalbank über den Kauf fremder Devisen die Geldmenge erhöhen. Für solche Deviseninterventionen besteht sehr viel Spielraum, weil die Devisenanlagen zwischen Ende Oktober und Ende November 2011 um 16 auf 229 Milliarden Sfr zurückgingen.

Die SNB musste also nichts tun, um die Wechselkursuntergrenze bei EUR/CHF 1,20 zu verteidigen und konnte offenbar die Gunst der Stunde nutzen, um ausländische Währungsposition zu veräußern und damit ihr Risiko im Währungsportfolio zu reduzieren. Darüber hinaus wäre es nach drei Monaten Euro CHF Kopplung bei 1,20 ein angemessener Zeitpunkt die Untergrenze anzuheben, ohne dabei an Glaubwürdigkeit zu verlieren.

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