1.7.11

Schweizer Franken Kursentwicklung als sicherer Hafen verblasst 2011

Der Eurokurs klettert auf 1,2300 CHF zum Auftakt der zweiten Jahreshälfte 2011. Damit ist die europäische Gemeinschaftswährung gut fünf Rappen teurer als zu Wochenbeginn. Die Schweizer Franken Kursentwicklung kommt im Juli 2011 in die Bredouille. Eine Abschwächung der Schuldenkrise, die Aussicht auf steigende Leitzinsen im Euroraum und schwache Konjunkturnachrichten aus der Eidgenossenschaft helfen dem Eurokurs hoch.

Analysten werden durch die Veröffentlichung des Schweizer Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Berichtsmonat Juni 2011 stark enttäuscht. Der wichtige Index für das Verarbeitende Gewerbe bricht um 5,8 Zähler ein und fällt auf 53,4 Punkte. Volkswirtschaftler rechneten mit 57,9 Punkten. Zwar befindet sich der PMI-Index weiterhin über der Wachstumsschwelle von 50,0 Punkten und signalisiert eine wirtschaftliche Expansion. Allerdings tauchte der Frühindikator unter seinen langjährigen Durchschnitt bei 54,4 Punkten.

Es sei wahrscheinlich, dass die Industriekonjunktur ihren zyklischen Höhepunkt überschritten habe, teilte Credit Suisse und der Fachverband für Einkauf und Supply Management mit. Die Schweiz könne dem etwas kühleren globalen Konjunkturwind nicht ausweichen. Allerdings solle man angesichts der vergleichsweise hohen Schwankungen des Einkaufsmanagerindex einzelne Monatswerte nicht überbewerten, erläuterten die Herausgeber des PMI-Indexes.

CHF Wetten werden storniert

Unterdessen verblasst der Status des Schweizer Frankens als sicherer Hafen. Mit der Abwendung einer Staatspleite in Griechenland hat sich die Stimmung der Investoren aufgehellt. Die Wetten auf die CHF Kursentwicklung, welche sich in den letzten Woche im Zuge der Zuspitzung der griechischen Schuldenkrise aufgebaut haben, werden rückabgewickelt. Dies sorgt für eine erhöhte Nachfrage nach der europäischen Gemeinschaftswährung an den Devisenmärkten und lässt den Eurokurs aktuell steigen.

Hinzu kommt eine inzwischen sehr wahrscheinlich gewordene Leitzinsanhebung der Europäischen Zentralbank (EZB) um 0,25 auf 1,50 Prozent am 7. Juli 2011 und die brummende deutsche Konjunktur. Die Auftragseingänge im Maschinenbau sind um +21 Prozent gestiegen im Mai 2011 gegenüber dem Vorjahr. Darüber hinaus verringerte sich die Arbeitslosenzahl in der größten Volkswirtschaft des Euroraums um 67.000 auf 2.893.000. Die Arbeitslosenrate sank von 7,0 auf 6,9 Prozent.

Meistgelesen