Die damit verbundene steigende Risikobereitschaft schmeckt dem Frankenkurs überhaupt nicht und so ist die eidgenössische Währung in wenigen Tagen zu einem Verkaufskandidat geworden. Unterdessen haben die Aktienmärkte Rückenwind aus den Vereinigten Staaten erhalten. Der ISM-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe kletterte überraschend deutlich von 53,5 auf 55,3 Punkte. Analysten hatten mit einem Rückgang auf 51,9 Punkte gerechnet für den Berichtsmonat Juni 2011.
Volkswirte mutmaßen, dass die wirtschaftliche Abkühlung in den USA offenbar ihren Tiefpunkt im zweiten Quartal 2011 erreicht hat und es wieder nach oben geht. Von der größeren Risikotoleranz profitierte auch die europäische Einheitswährung. Investoren setzen in dem aktuellen Marktumfeld weniger auf den sichereren Hafen Schweizer Franken wie während der Zuspitzung der Griechenland-Krise.
In den letzten fünf Handelstagen hat der Frankenkurs die höchste Abwertung seit März 2009 einstecken müssen. Der Eurokurs verteuerte sich um +4,45 Prozent und kletterte von 1,1806 auf 1,2332 CHF. Das letzte Male konnte die Gemeinschaftswährung eine solch mehrtägige Gewinnserie hinlegen, nachdem die Schweizerische Nationalbank (SNB) bekannt gegeben hatte, am Devisenmarkt zu intervenieren. Damals kletterte der Wechselkurs von EUR/CHF 1,4588 auf 1,5445 zwischen dem 10. März und dem 16. März 2009.