4.7.11

Euro Kurs CHF steigt auf 1,2345 nach miserablen Einzelhandelsumsätzen

Die europäische Einheitswährung kann ihren Höhenflug gegenüber dem Schweizer Franken fortsetzen. So klettert der Eurokurs auf 1,2345 CHF und erreichte ein Sechs-Wochen-Hoch. Das letzte Mal wurde die Euro Kursentwicklung Ende Mai 2011 auf solchen Niveaus gehandelt. Damals jedoch im Zuge einer Talfahrt, welche den Währungskurs auf EUR/CHF 1,1806 befördern sollte bis zum 24. Juni 2011.

Schwache Schweizer Einzelhandelsumsätze unterstützen den Eurokurs bei seinem aktuellen Anstieg. Die Kassen der Detailhändler klingelten im Berichtsmonat Mai 2011 deutlich weniger. Es wurde ein Umsatzrückgang von -4,1 Prozent verbucht gegenüber dem Vorjahresmonat. Analysten hatten mit einem Anstieg in Höhe von +4,6 Prozent gerechnet. Im April 2011 waren die die Einzelhandelsumsätze in der Schweiz noch um +7,8 Prozent gestiegen.

„Beim Schweizer Franken Kurs ist zweifellos eine Reaktion auf die heimischen Wirtschaftsdaten auszumachen“, sagte Steve Barrow in seiner Funktion als Research-Chef für G-10 Währungen von der Standard Bank. Der Hintergrund zur aktuellen Euro CHF Kursentwicklung sei nicht nur durch die Lage in der Eurozone und eine steigende Risikobereitschaft gekennzeichnet, sondern auch durch spezifischen Details der Franken-Stärke.

Wachstum und Inflation

Der Schweizer Franken hat zwar in den letzten Wochen sehr deutlich aufgewertet und zugleich den EUR/CHF Wechselkurs auf neue Rekordtiefs gedrückt während der Zuspitzung der Griechenland-Krise. Allerdings begann die Talfahrt für den Euro bereits Anfang April 2011 als die Devisennotierung noch bei EUR/CHF 1,3240 gelegen hatte.

Analysten bringen daher die Euro Abwertung nicht ausschließlich mit dem sichern Hafen Status des Schweizer Frankens und der Schuldenkrise in Zusammenhang. Die Eidgenossenschaft dürfte beim diesjährigen Wirtschaftswachstum mit +2,1 Prozent die Nase vor der Eurozone haben. Die Europäische Zentralbank (EZB) rechnet für den Euroraum mit einer Erhöhung des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von +1,9 Prozent.

Darüber hinaus macht die niedrige Inflation die Eidgenossenschaft und ihr offizielles Zahlungsmittel attraktiv. Während im Euroraum die Inflationsrate bei +2,7 Prozent liegt, erhöhen sich die Verbraucherpreise in der Schweiz um +0,4 Prozent. Die Schweizer Realzinsen sind deutlich höher als in der Bundesrepublik Deutschland.

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