5.7.11

Dem Euro geht’s aktuell wieder an den Kragen, deutlich unter 1,23 SFr

Die Devisenmärkte bevorzugen wieder den Schweizer Franken (SFr). Der Euro wird abgestraft und fällt von 1,2345 CHF auf 1,2226 CHF. Schwache Einzelhandelsumsätze und negative Nachrichten von der Ratingagentur Standard & Poor’s belasten die Gemeinschaftswährung. Eine fünftägige Bergfahrt der Euro Kursentwicklung findet ein abruptes Ende. Der Eurokurs SFr läutet eine neue Runde des Abwärtstrends ein.


Knackpunkt des derzeit geschnürten zweiten Rettungspaketes für Griechenland ist die Beteiligung von privaten Gläubigern. Obwohl Banken die Bereitschaft signalisiert haben alte hellenische Staatspapiere gegen neue zu tauschen, um damit Athen eine Laufzeitverlängerung zu verschaffen, schießt Standard & Poor’s quer. Eine solche Verlängerung (Rollover) würde man voraussichtlich als „teilweisen Zahlungsausfall“ (Selective Default) einstufen.

Damit zog die Agentur einmal mehr den Zorn der europäischen Politiker auf sich, welche in den letzten Tagen eine Beruhigung der Griechenland-Krise ausgemacht haben. Rufe nach einer europäischen Ratingagentur werden wieder lauter. Die deutsche Bundeskanzlerin, Angela Merkel, griff die mächtigen Kreditwächter scharf an. Die Ratingagenturen seien nicht das Maß aller Dinge. In der Europäischen Union (EU) werde die Politik immer noch von Politikern gemacht, sagte die Kanzlerin auf einer Pressekonferenz.

Im Euroraum sind die Einzelhandelsumsätze um -2,1 Prozent gefallen im Mai 2011 gegenüber dem Vorjahr. Damit wurde Devisenhändlern ein weiterer Grund geliefert, den Euro zu verkaufen. Die britische Bank Lloyds sieht die Euro Kursentwicklung bereits auf dem Weg zu dem Rekordtief vom 24. Juni 2011 bei 1,1806 CHF. Der Abwärtstrend bliebe intakt, teilte das Geldhaus mit. Auf dem aktuellen Marktniveau bei EUR/CHF 1,2230 spreche man eine Verkaufsempfehlung aus mit Stopp-Loss Kurs bei 1,2370.
Dem Euro geht’s aktuell wieder an den Kragen, deutlich unter 1,23 SFr
4/ 5
Oleh