9.6.11

EUR/CHF 1,2233: Zahlungsausfall Griechenland & Spanien-Ansteckung


Das zweite griechische Rettungspaket nimmt Gestalt an. So pocht die deutsche Bundesregierung auf die Miteinbeziehung von privaten Gläubigern. Unterdessen befürchten Marktbeobachter, dass die Ratingagenturen einen Zahlungsausfall Griechenlands feststellen könnten. Wenn Besitzer von griechischen Staatsanleihen indirekt dazu gedrängt werden eine Laufzeitverlängerung zu akzeptieren, dann wäre ein Default-Ereignis eingetreten.

Der EUR/CHF Wechselkurs wird aktuell bei 1,2233 leichter gehandelt. So war die Euro Kursentwicklung zuvor auf 1,2311 Franken gestiegen. Allerdings konnte sich die Gemeinschaftswährung nicht über der Marke von EUR/CHF 1,2300 halten. Damit ist der Eurokurs bereits zum zweiten Mal in wenigen Tagen an dem technischen Widerstand bei EUR/CHF 1,2310 abgeprallt.

Ein Aufflammen der Staatsschuldenkrise in den letzten Wochen wird auch bei steigenden Risikoaufschlägen von spanischen Staatsanleihen sichtbar. Der Unterschied (Spread) zwischen der Verzinsung von zehnjährigen Staatsanleihen aus Spanien und Deutschland ist seit Anfang Mai 2011 am klettern. Der Spread weitete sich von 2,12 Prozent auf 2,32 Prozent aus.

Arbeitslosenrate Schweiz: 2,9%

Unterdessen kann die Schweiz weiterhin mit robusten Konjunkturdaten aufwarten. Die Arbeitslosenrate in der Eidgenossenschaft verringerte sich um 0,2 Prozent auf 2,9 Prozent im Mai 2011. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der Arbeitslosen um -24,1 Prozent auf 114.684 Personen gefallen, teilte das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) mit.

Am Devisenmarkt wird mit Spannung die geldpolitische Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) erwartet. So dürfte Notenbank-Chef Jean Claude Trichet signalisieren, beim nächsten Treffen der Währungshüter im Juli 2011 den Leitzins anzuheben. Die Inflation im Euroraum beträgt +2,7 Prozent und gefährdet damit nach EZB-Statuten die Preisstabilität. Der EZB Leitzins liegt aktuell bei 1,25 Prozent.

Auf der EZB-Pressekonferenz dürfte sich Trichet auch zur kritischen Lage in Griechenland äußern. Der oberste Währungshüter des Euroraums hatte zuletzt die Bereitschaft gezeigt, private Gläubiger von Griechenland mit einzubinden. Allerdings lehnt die EZB weiterhin eine Umschuldung des krisengeschüttelten Landes strikt ab.

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