3.2.14

Jetzt wird es eng! Euro nur noch 1,2186 Franken wert

Der Euro ist zum ersten Mal seit sieben Wochen unter die Marke von 1,22 Franken gefallen. Im Tief notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,2186. Es könnte die Woche der Wahrheit für den Mindestkurs werden. Franken-Bären fürchten sich vor einer Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB).

Noch simmert die EZB-Sitzung im Hintergrund. Wegen den plötzlich aufkeimenden Deflationsgefahren rechnet eine steigende Zahl von Ökonomen damit, dass EZB-Chef Mario Draghi am kommenden Donnerstag die Leitzinsen senkt.

Zunächst muss der Euro-Franken-Kurs jedoch mit den aktuellen Geschehnissen fertig werden. Die Risikobereitschaft an den Aktienmärkten ist erst einmal dahin. Der deutsche Aktienindex sinkt nach schwachen US-Konjunkturdaten auf 9.187 Punkte. Vor zwei Wochen stand der Dax noch bei 9.733 Zählern.

Als "schlichtweg desaströs" beschreiben Börsianer den Absturz des ISM-Einkaufsmanagerindex von 57,0 Punkten im Dezember 2013 auf 51,3 Zähler im Januar 2014. Analysten hatten mit einem Wert von 57,1 Punkten gerechnet.

Die schwachen Daten aus Amerika verursachten überproportionale Verluste beim Dollar-Franken-Kurs, die auf das Devisenpaar Euro-Franken abfärbten. Sollte auch der US-Arbeitsmarktbericht miserabel ausfallen, dürfte der Euro-Franken-Kurs die Talfahrt fortsetzen.

(Weiterlesen: Wie lange werden Merkels Renten-Wohltaten noch kaschiert?)

Dass derzeit etwas unplanmäßig läuft, darauf deutet die ungewohnt hohe Nachfrage nach denen als besonders sicher geltenden US-Staatsanleihen hin. Weil die Papiere weg gehen wie warme Semmeln, ist der Zinskupon seit Jahresbeginn von 3,03 Prozent auf 2,60 Prozent gesunken.

Die fallende Zinsentwicklung der US-Papiere zeige, dass es Schwierigkeiten bei den Währungen von Schwellenländern gebe, sagte der Tradingfloor-Chef der UBS an der New York Stock Exchange, Art Cashin, im Gespräch mit CNBC.

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