6.7.12

Schwacher US-Arbeitsmarkt erhöht Nachfrage nach Krisenankern

Der Euro fällt zum Dollar auf das niedrigste Niveau seit dem 1. Juni 2012. Enttäuschung macht sich breit, weil am amerikanischen Arbeitsmarkt die Erholung ins Stocken kommt. Die US-Währung lässt sich aber nicht in Haftung nehmen, gilt sie doch im Vergleich zur europäischen Gemeinschaftswährung als deutlich sicherer.

In den Vereinigten Staaten verharrt die Arbeitslosenrate bei 8,2 Prozent. Der Beschäftigungszuwachs blieb mit 80.000 Jobs unter den Erwartungen der Analysten. Diese hatten mit einem Plus in der Größenordnung von 100.000 Stellen gerechnet. Besorgniserregend erscheint, dass der Jobaufbau ohne die Schaffung öffentlicher Stellen auf dem privaten Arbeitsmarkt mit 84.000 so gering ausfällt wie zuletzt vor zehn Monaten.

Sichere Häfen

Kurz nach der Öffnung der Wall Street notiert der Euro bei 1,2310 Dollar. Es scheint nur eine Frage von Stunden zu sein, bis die Marke von 1,2300 und das Jahrestief bei 1,2288 durchbrochen werden. Investoren finden nach der gestrigen EZB-Leitzinssenkung von 1,00 auf 0,75 Prozent kaum noch Gründe die Einheitswährung zu kaufen.

Dies gilt auch für den Eurokurs CHF. Der letzte große Käufer ist die Schweizerische Nationalbank (SNB), die immer mehr Euros anhäufen muss, um den Mindestkurs bei 1,2000 zu verteidigen. Aktuell notiert das Devisenpaar bei EUR/CHF 1,2008. In der letzten Woche nach der EU-Gipfel-Euphorie kletterte der Euro noch auf 1,2037 Franken.

Neben dem Dollar und dem Schweizer Franken ist der Japanische Yen unter den Hauptwährungen ein gesuchter Krisenanker. Gegenüber dem Yen sinkt der Euro zwischen dem 29. Juni und dem 6. Juli 2012 von 101,38 auf 97,89. Im Juli 2008 kotierte das Devisenpaar bei EUR/JPY 169,95. Seitdem büßte der Euro -42,40 Prozent ein.

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