14.1.12

Entkoppelt die Schweizerische Nationalbank den Franken von Euro?

Am Devisenmarkt fällt der Eurokurs auf 1,2063 CHF und markiert den tiefsten Stand seit vier Monaten. Unterdessen bestätigt die Schweizerische Nationalbank (SNB) den im September 2011 eingeführten Mindestkurs bei EUR/CHF 1,2000. Dem Schweizer Franken wird es leicht gemacht weiter aufzuwerten. Frankreich und Österreich verlieren ihre Top-Bonitätsnote „AAA“.

Die Rhetorik der Nationalbank in Bezug auf die Wechselkursuntergrenze wirft neue Fragen auf. Während unter Ex-SNB Chef Philipp Hildebrand die SNB stets betonte, dass man eine Kursentwicklung des Euros unter 1,2000 nicht toleriere und mit größter Entschlossen den Mindestkurs verteidigen würde, schaltet Thomas Jordan einen Gang runter.

Der geschäftsführende SNB Präsident lässt nicht die aggressive Hildebrand Rhetorik wiederholen und spricht nur von einem Intaktbleiben. Entscheidend wird in diesem Zusammenhang auch das neue Mitglied des Dreier-Direktoriums sein, sollte Jordan vom Nationalrat zum Nachfolger Hildebrands ernannt werden.

Merkel Beraterin

Eine heiße Kandidatin auf den vakanten Posten ist die Basler Ökonomin Beatrice Weder die Mauro, welche seit 2006 im Sachverständigenrat der deutschen Bundesregierung (Wirtschaftsweisen) sitzt und einen Lehrstuhl an der Johannes Gutenberg Universität Mainz leitet. Weder di Mauro berät in ihrem Amt als eine der fünf Wirtschaftsweisen auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Bisher ist unbekannt, wie Weder die Mauro den Mindestkurs beurteilt. Als Ökonomin dürfte sie jedoch künstlichen Beeinflussungen von Wechselkursentwicklungen prinzipiell kritisch gegenüber stehen. Hildebrand geriet auch in die Kritik von SVP-Chef Blocher, weil er kein ausgebildeter Volkswirt ist.

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