12.10.11

Schwacher Eurokurs CHF bereitet jetzt auch Swisscom Sorge

Der Euro ist zwar seit zwei Monaten kontinuierlich am steigen gegenüber dem Schweizer Franken. So kletterte der Eurokurs von 1,0075 auf 1,2435 CHF (+23,42 Prozent) zwischen dem 9. August und dem 10. Oktober 2011. Allerdings ist die eidgenössische Währung aus volkswirtschaftlicher Sicht weiterhin überbewertet. Ökonomen sprechen von einem fairen Wechselkurs, basierend auf der Kaufkraftparität, zwischen EUR/CHF 1,3500 und 1,4000.

Unterdessen zeigt sich der Schweizer Telefonriese Swisscom besorgt über seine Ertragskraft aufgrund des starken Frankenkurses. Die Einnahmen der italienischen Tochter Fastweb sind in Euros. Bei der Rückführung der Erträge in die die Schweiz bekommt Swisscom den Wechselkurseffekt zu spüren. Der Vorstandsvorsitzende Carsten Schloter sagte, es sei unvorstellbar, dass der Euro CHF Kurs auf den aktuellen Niveaus verbleibe in den nächsten Jahren. Die Schweizer Wirtschaft wäre massiv betroffen.

Mindestkurs

Damit entfacht der Swisscom-Chef erneut Spekulationen am Devisenmarkt über eine Anhebung des von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) festgesetzten Mindestkurses. Dieser liegt seit dem 6. September 2011 bei EUR/CHF 1,2000. Viele Devisenstrategen rechnen mit einer stufenweise Anhebung der Wechselkursuntergrenze. Bisher ging man von einer Erhöhung auf 1,2500 bis zum Jahresende 2011 aus.

Die Chefin für Devisenstrategie von JPMorgan Private Banking, Audrey Childe-Freeman, prognostiziert ein ambitioniertes Vorgehen der Schweizer Geldpolitiker. So könnte die Nationalbank die Wechselkursuntergrenze auf EUR/CHF 1,3000 anheben bis Dezember 2011, erläuterte sie gegenüber dem Finanzdienst Bloomberg. Bei einem Mindestkurs von EUR/CHF 1,2500, wäre den Franken immer noch überbewertet.

Unterdessen lässt sich der Eurokurs bei seiner Bergfahrt zum Franken von dem Nein aus der Slowakei zur Erweiterung des Rettungsschirms nicht abbringen. Es wird damit gerechnet, dass die slowakischen Parlamentarier ein zweites Mal abstimmen und den EFSF durchwinken, nachdem die Regierung von Premierministerin Iveta Radicova stürzte.

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