7.6.11

Frankenkurs mit 83 Cents zu teuer: Euroraum-Touristen meiden Schweiz

Der schwache Euro und der starke Franken machen sich mittlerweile auch in der Tourismusbranche bemerkbar. So zeigt die schweizerische Beherbergungsstatistik einen Rückgang für die Logiernächte in der Wintersaison 2010/2011, teilte das Bundesamt für Statistik mit. Zwischen November 2010 und April 2011 fiel die Anzahl der Logiernächte ausländischer Gäste um -2,2 Prozent (-196.000 Übernachtungen).

Der größte Rückgang wurde bei den Logiernächten von Gästen aus dem europäischen Kontinent verzeichnet mit -5,1 Prozent (-373.000 Übernachtungen). Der niedrige Kurs der europäischen Gemeinschaftswährung gegenüber dem Schweizer Franken könnte die rückläufigen Übernachtungsszahlen von Gästen des europäischen Kontinent begünstigt haben, erläuterte das in Neuchâtel ansässige Bundesamt für Statistik.


Am Devisenmarkt war der EUR/CHF Wechselkurs von 1,3715 auf 1,2810 gefallen zwischen dem 1. November 2010 und dem 29. April 2011. Die Talfahrt bei der Euro Kursentwicklung setzte sich weiter fort und so sank der Währungskurs auf ein Rekordtief von EUR/CHF 1,2051 am 2. Juni 2011. Dadurch verteuerte sich der Schweizer Franken auf 83 Euro-Cents.

Die aktuelle Beherbergungsstatistik der Schweiz zeigt, dass der rückläufige Besucherstrom aus Europa durch steigende Übernachtungszahlen chinesischer-, indischer- und arabischer Gäste teilweise kompensiert werden konnte. Auch die Logiernächte von dem amerikanischen Kontinent erhöhten sich vergleichsweise deutlich mit +7,2 Prozent.

Wegen der anhaltenden Stärke beim Schweizer Franken Kurs gegenüber dem Euro dürfte sich die gegenläufige Tendenz bei der Herkunft der ausländischen Gäste in der Sommersaison 2011 fortsetzen. Insbesondere deutsche Urlauber scheinen wechselkursbedingt zunehmend auf andere Alpenländer wie Österreich und Italien auszuweichen. In der Wintersaison 2010/2011 ist der Logiernächterückgang für Deutschland mit -7,1 Prozent (-192.000 Übernachtungen) am gravierendsten ausgefallen.

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