4.6.11

Kurs USD CHF fällt auf 0,8336 nach desolatem US-Arbeitsmarktbericht


Der Schweizer Franken kann an den Devisenmärkten vor Kraft kaum laufen. Nachdem der Euro Wechselkurs zeitweise auf 1,2051 CHF gefallen ist, findet auch einen Rekordjagd beim Kurs USD CHF statt. Nach der Veröffentlichung eines sehr schlechten US-Arbeitsmarktberichtes ist die Wechselkursentwicklung auf USD/CHF 0,8336 abgerutscht. Die eidgenössische Währung verteuert sich auf 1,20 Dollar.

In den Vereinigten Staaten kletterte die Arbeitslosenquote von 9,0 auf 9,1 Prozent und verdutzte damit viele Marktbeobachter. Der Beschäftigungszuwachs für den Berichtsmonat Mai 2011 in Höhe von 54.000 ist deutlich niedriger ausgefallen als prognostiziert. Analysten hatten mit einem Stellenzuwachs in den Größenordnung von 161.000 gerechnet.

Insbesondere die Schwäche am Arbeitsmarkt dürfte die US-Notenbank Fed dazu verleiten, die Geldschleusen weit geöffnet zu halten. Anders als die Europäische Zentralbank (EZB) ist die Fed vom Gesetzgeber mit einem dualen Mandat ausgestattet. So muss sich Notenbank-Chef Ben Bernanke um Preisstabilität und Vollbeschäftigung kümmern. Die EZB konzentriert sich ausschließlich darauf, die Inflationsrate knapp unter zwei Prozent zu halten.

Devisenstrategen halten es mittlerweile für möglich, dass der Kurs USD CHF unter die Marke von 0,8000 fällt. Neben den weit geöffneten Geldschleusen wird der Dollarkurs durch Schuldenprobleme belastet. Die vom amerikanischen Abgeordnetenhaus festgesetzt Schuldengrenze in Höhe von 14,3 Billionen Dollar wurde mittlerweile überschritten. Demokarten und Republikaner haben sich bisher nicht auf einen Anhebung verständigen können.

Die Ratingagentur Moody’s Investor Service warnt bereits die Bonitätsnote der USA mit dem Zusatz „unter Überprüfung“ zu versehen, wenn die politischen Entscheidungsträger bis Mitte Juli 2011 keine Fortschritte bei der Erhöhung der Schuldengrenze machen. Damit wäre der Weg frei für eine Abstufung des derzeitigen US-Kreditratings von „Aaa“.

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