9.9.21

Zu laxer Umgang mit hoher Inflation macht Euro zu schaffen

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat mit einer zaghaften Reaktion auf den Anstieg der Inflation auf drei Prozent den Euro in Schwierigkeiten gebracht. Zum Schweizer Franken sinkt der Eurokurs von 1,0902 auf 1,0845.

Weil die Inflation im Euroraum im August auf 3% angezogen war, hatte man am Devisenmarkt mit einer deutlicheren Abkehr von der aus Corona-Lockdown-Zeiten stammenden ultraexpansiven Geldpoikitk gerechnet.

Erwartungen an einen restriktiveren Kurs der Euro-Wächter waren die Antriebsfeder des Euro-Anstiegs auf 1,09 Franken. Da die EZB diese Hoffnungen enttäuscht, ist die Devisennotierung am sinken.

Schweiz hat sehr stabile Preise

Man wolle im vierten Quartal 2021 nur "moderat" weniger Staatsanleihen kaufen als in den vorherigen Quartalen, teilt EZB-Chefin Christine Lagarde mit. Hinzu kommt: Ein Ende des Zinstiefs im Euroraum ist nicht in Sicht.

Was den italienischen Finanzminister und seine hochverschuldeten Kollegen freut, ist eine schlechte Nachricht für den Euro. An ihm zehrt eine deutlich über dem 2%-Ziel liegende Geldentwertung. Sie könnte sich als permanent herausstellen.

Der Franken hat dieses Problem nicht. Die Schweizer Notenbank strebt eine Inflationsrate zwischen 0% und 2% an. Die Konsumentenpreise kletterten zuletzt um 1%. Diese Inflationsstabilitäts spricht für den Schweizer Franken.

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