21.11.16

EUR/CHF-Ausblick für die Winterzeit ist destruktiv

Die Spatzen pfeifen es seit einem halben Jahr von den Dächern: Die Aufwärtsbewegung, die nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses einsetzte, ist passé. Inzwischen gibt es auch die Seitwärtsbewegung, die den Euro von Juni bis Oktober 2016 zwischen 1,08 und 1,10 Franken pendeln ließ, nicht mehr.


Wahrscheinlich hätten die Euro-Bären längst das Kommando zu 100% übernommen und den EUR/CHF-Kurs auf 1,05 in den Keller geschickt, wäre da nicht die Schweizerische Nationalbank (SNB). Sie füllt die Rolle eines omnipräsenten Euro-Bullen aus, der die angreifenden Bären in Schach hält. Man sei zu jeder Zeit am Devisenmarkt aktiv, sagte zuletzt SNB-Direktorin Andrea Maechler.

Seitdem der EUR/CHF-Kurs Ende Mai 2016 die Aufwärtstrendlinie riss, stiegen die Devisenreserven der SNB um 42 Milliarden auf 630 Milliarden Franken. Im Schnitt musste die Schweiz jeden Monat acht Milliarden Franken drucken und dann am Devisenmarkt in Euros einwechseln, um den EUR/CHF-Kurs vor einer noch steileren Talfahrt zu bewahren.

Weil der Euro nun auch noch unter eine wichtige Unterstützung bei 1,0760 Franken fiel, ist aus charttechnischer Sicht der Ofen aus. Das heißt aber nicht, dass es von nun an schnurstracks bergab geht. Wahrscheinlicher ist ein kurzer Anstiegs-Zacken auf knapp 1,08 Franken, gefolgt von einer Fortsetzung der Talfahrt auf 1,05-1,06 Franken.

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