EUR/CHF-Ausblick: Nächstes Vierteljahr Aufstieg

Für den Euro stand im September die Pflicht auf dem Programm. Ihm gelang es sich gegenüber dem Schweizer Franken zu behaupten. Am 1. September 2016 war 1 Euro 1,0950 Franken wert, am 30. September 1,0910 Franken. Nun kommt die Kür. Wechselkursprognosen der Devisenexperten werden zum Kontraindikator. Sie erscheinen durch die Bank weg zu defensiv.

Die Schaffhauser Kantonalbank rechnet für die die nächsten drei Monate mit einem leichten Anstieg des Euros auf 1,10 Franken. Bei der Commerzbank und der DZ Privatbank erwartet man hingegen, dass das aktuelle Kursniveau von 1,09 bis Jahresende fortgeschrieben wird. "Eine nachhaltige Schwäche des Schweizer Franken zeichnet sich derzeit nicht ab", heißt es im aktuellen Währungsausblick der DZ Privatbank.

Zuletzt mehrten sich allerdings die Hinweise auf ein Stärkerwerden des Euros, also Aufwärtsrisiken beim EUR/CHF-Kurs:
  1. Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone ist so gut wie seit neun Monaten nicht mehr.
  2. Der Ölpreis steigt, und mit ihm die Inflation. Die EZB muss es entgegen der allgemeinen Markterwartung mit weiteren Lockerungen langsamer angehen lassen.
  3. Der Juncker-Plan wird durch eine deutsches Konjunkturpaket, welches vonnöten werden könnte, damit Angela Merkel Bundeskanzlerin bleibt, ergänzt.
  4. Die EU beginnt damit die Sanktionen gegen Russland schrittweise zu lockern.
  5. Das italienische Stimmvolk votiert für eine Verfassungsänderung, die die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone besser regierbar macht.

Man kennt es von Aktienmarkt: Wenn Börsenmagazine auf ihren Titelseiten schreiben: "Diese Aktien müssen sie jetzt kaufen" oder "Aktien sind alternativlos", dann ist es meist schon zu spät, um einzusteigen. Verkaufen alle, wie nie nach dem Brexit, bieten sich hingegen oft gute Einstiegsmöglichkeiten.

Euro & Eurozone werden derzeit möglicherweise zu negativ eingeschätzt, zumal die Konkurrenten schlechter dastehen. Der Dollar leidet zunehmend unter einer Verlangsamung des US-Wachstums. Chinas Regierung hat zwar unlängst klar gemacht, dass man mit Krediten das Wachstum bis Ende 2016 bei 6,5-7% halten werde. 2017 könnte Peking dann aber die Konjunktur einen Gang runter schalten.

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