2.9.16

Devisenmarkt sagt: "Ich will höheren EUR/CHF im September"

Für den Euro geht hoch es her. Er klettert auf 1,10 Franken - seinen höchsten Stand seit mehr als zwei Monaten. Daraufhin gibt es erste Anzeichen einer Überhitzung. Das Devisenpaar ist fast zwei Wochen am Stück ununterbrochen gestiegen. Von einer kalten Dusche zu sprechen erscheint aber übertrieben. Denn der aktuell bei 1,0941 Franken notierende Euro bleibt in Tuchfühlung mit seinem Hoch vom 1. September 2016 bei 1,1001.

Der Abstand zu 1,08, jenem Niveau, an dem der Schweizerischen Nationalbank (SNB) nachgesagt wird zu intervenieren, ist noch recht groß. Das werde sich gemäß Österreichs Raiffeisen Zentralbank bald ändern. Die Bank schreibt in ihrem Ausblick vom 30.08.16: "Der EUR/CHF-Kurs dürfte in den nächsten Monaten unspektakulär in einem Band um die 1,08 Franken je EUR pendeln und erst im nächsten Jahr nachhaltig über die Marke von 1,10 Franken je EUR steigen."

Nicht alle teilen diese Einschätzung. Am Devisenoptionsmarkt knistert es etwas. Put-Optionen, mit denen sich Marktteilnehmer gegen einen fallenden Euro-Franken-Kurs absichern, sind zwar nach wie vor teurer als Call-Optionen. Das so genannte 25-Delta Risk Reversal für 1 Monat hat sich aber auf -1,15% nach oben gearbeitet, nachdem es zuvor wochenlang bei -1,25% stagnierte. Der Anstieg ist ein erstes Indiz dafür, dass sich etwas zugunsten des Euros ändert.

Das zweite Indiz ist das deutlich höhere Wirtschaftswachstum. Die jährliche Wachstumsrate in der Eurozone liegt derzeit bei rund 1,5%, wohingegen das Wachstumstempo in der Schweiz bei 0,8-1,0% herumkrebst. Das dritte Indiz kommt von der Charttechnik. Der Euro-Franken-Kurs ist gerade dabei zweieinhalb Monate Seitwärtsbewegung in einen Aufwärtstrend zu überführen.

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