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HSBC: So sinkt der Euro in 6 Minuten auf 1,02 Franken

Der Schweizer Franken lässt die Muskeln spielen: Seiner vermeintlichen Überbewertung und eines stärkeres Wachstum der Eurozone zum Trotz, sinkt der EUR/CHF-Kurs auf 1,0970. Vor zwei Wochen war 1 Euro noch 1,1130 Franken wert. Der Schweiz schlottern die Knie. Entweder der Euro sinkt in sechs Monaten oder in sechs Minuten auf 1,02 Franken.

Nach Meinung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) ist der Franken weiter deutlich überbewertet. Dies unterstrich zuletzt noch einmal SNB-Vizepräsident Fritz Zurbrügg in einem Zeitungsinterview. Vom Devisenmarkt wird diese Einschätzung nicht geteilt. Die eidgenössische Währung wertet gegenüber dem Euro und US-Dollar deutlich auf.

Bei der SNB würde man wohl derzeit am liebsten in die Tischkante beißen: Heute wurde bekannt, dass die Wirtschaft der Eurozone im ersten Vierteljahr ein stärkeres Wachstum aufwies wie zunächst gemeldet (0,6% anstatt 0,5%). Nichtsdestotrotz schwächt sich der Euro gegenüber dem Schweizer Franken ab, in dem er unter die wichtige Marke bei 1,10 sinkt.

"In den nächsten drei Wochen geht es beim Franken nicht um die SNB", zitiert Bloomberg den Chef für Devisenstrategie von HSBC, David Bloom. Hintergrund sei der anstehende Brexit-Volksentscheid in Großbritannien. Für diejenige, die an den Brexit glaubten und eine Fluchtwelle von Anlegergeldern erwarteten, sei der Schweizer Franken die richtige Wahl.

Blooms aktuelle Schweizer Franken Prognose malt das Bild einer Lose-Lose-Situation: Für den Fall, dass die Briten in der EU bleiben, rechnet der Währungsexperte in sechs Monaten mit einem Rückgang des Euros auf 1,02 Franken. Käme es hingegen zum Brexit, soll es in nur sechs Minuten auf 1,02 gehen.

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