12.5.16

So wird das nichts! Euro purzelt auf 1,10 Franken

Der Euro schwebt in Gefahr seine erzielten Gewinne gegenüber dem Schweizer Franken abzugeben. Der EUR/CHF-Wechselkurs sinkt von 1,1110 auf 1,1030. Die Verluste intensivieren sich mit der Öffnung der Wall Street. Zuvor sah es noch danach aus, dass China mit einem 633 Milliarden Euro schweren Konjunkturprogramm Euro-Anleger entzücken könnte.

Bis 2018 werde man 4,7 Billionen Yuan (633 Milliarden Euro) in den Bau von Eisenbahnen, Straßen, Wasserwegen, Flughäfen und den Nahverkehr stecken, teilte das Verkehrsministerium am Mittwochabend mit. Die Stimmung an den Finanzmärkten lässt sich damit nicht verbessern, auch weil Peking bereits im ersten Vierteljahr die Investitionen in die Infrastruktur um 20% hochschraubte.


Es sieht nach einer Verzweiflungstat aus, um Chinas Wirtschaft vor einer harten Landung zu bewahren. Exporteure aus dem Euroraum werden von dem Konjunkturprogramm ohnehin nicht viel haben. Zum einen dürfte das meiste des Geldes in China bleiben. Darauf wird Peking achten. Zum anderen braucht man für die relativ einfach realisierbaren Infrastrukturmaßnahmen keine teuren Maschinen aus Deutschland, Frankreich oder Italien.

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In den USA stiegen die Anträge auf Arbeitslosenhilfe in der zurückliegenden Woche sehr viel stärker als erwartet. Die Entwicklung der letzen vier Wochen zeigt, dass sich der Arbeitsmarkt abkühlt. Was US-Unternehmen da machen, kann eigentlich nicht funktionieren: Ihre Produktivität ist am sinken, wie unlängst der frühere Vorsitzende der US-Notenbank (Fed), Alan Greenspan, bemängelte. Gleichzeit erhöhen sie die Löhne. Im April 2016 lagen die Stundenlöhne um 2,5% höher als im April 2015.

Die Vorgaben aus den USA sind Gift für den Euro-Franken-Kurs. Führen sie doch dazu, dass die Fed bald in einer Position sein könnte, die Zinsen wieder auf 0,00% zu senken, anstatt sie auf 0,75% anzuheben. Infolge büßt der US-Dollar gegenüber dem Schweizer Franken ein, wodurch der Euro-Franken-Kurs mit nach unten gezogen wird.

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