Franken-Fremdwährungskredite: Aufholjagd geht in 2. Phase

Wer einen Kredit in Schweizer Franken am laufen hat, sein Einkommen aber in Euro bezieht, atmet auf. Für 1 Euro werden aktuell Wechselkurse von mehr als 1,11 Franken bezahlt. Damit macht der Euro mehr als die Hälfte seiner seit der plötzlichen Mindestkurs-Aufhebung erlittenen Verluste wett.

Weil der Eurokurs inzwischen bei 1,1130 Franken liegend einen Anstieg über 1,12 Franken ins Auge fasst, kommt es zu erheblichen Rückgängen der Kreditschulden. Gleichwohl ist noch ein gutes Stück Weg zurückzulegen, damit eine Situation von Plus-Minus-Null eintritt.

Ein Beispiel:
Ein Bankkunde, der im Jahr 2002 einen Franken-Kredit im Gegenwert von 150.000 Euro bei einem damaligen Eurokurs von 1,45 Franken aufnahm, steht weiterhin unter Wasser. Seine Kreditschuld ist aber mit 195.418 Euro niedriger als Anfang 2015. Damals war 1 Euro weniger als 1 Franken wert, die zu tilgende Restschuld belief sich auf 220.000 Euro.

Zinsersparnis

Berücksichtigt man die Zinsersparnis gegenüber einer Euro-Finanzierung der letzten 14 Jahre von etwa 26.000 Euro, dann liegt obiger Franken-Kreditnehmer bei 170.000 Euro. Das Minus beträgt somit 20.000 Euro. Um auf Plus-Minus-Null zurückzukommen, wäre ein Anstieg des Euros auf 1,24 Franken erforderlich.

Gemäß den Wechselkursprognosen von dem Euro gegenüber wohlgesonnenen Banken wird es weiter nach oben gehen. Erste Group und ABN Amro sehen den Euro-Franken-Kurs bis 2017 auf 1,13-1,14 steigen. Diese Spanne könnte nicht erst im nächsten Jahr, sondern schon im nächsten Monat erreicht werden, sollten die Briten in der EU bleiben.

Weiterlesen:
UBS kann sich Euro-Anstieg bis auf 1,15 Franken vorstellen

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