Euro zündet vor Griechen-Votum den Turbo

Der Euro trägt mit einem steilen Anstieg der aktuellen Nachrichtenlage aus Griechenland Rechnung. Gegenüber dem Schweizer Franken klettert die Gemeinschaftswährung auf 1,0525. Nachdem Alexis Tsipras im Falle einer Referendums-Niederlage bereits seinen Rücktritt in Aussicht gestellt hat, tut dies nun auch sein Finanzminister Yanis Varoufakis.

Sollten die Griechinnen und Griechen die Frage nach den Reformauflagen der Gläubiger mit "Ja" beantworten, werde er am Montag nicht mehr Finanzminister sein, sagt Varoufakis dem TV-Sender Bloomberg. Ähnlich hatte sich bereits Tsipras geäußert, der sagte, er würde bei einem Ja nicht derjenige sein, der die Reformauflagen umsetze.

In Anbetracht der jüngsten Entwicklungen am Devisenmarkt kann man es bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) etwas ruhiger angehen lassen. Zwar musste die SNB gleich zum Wochenbeginn den Euro-Franken-Kurs stabilisieren, wie Notenbankchef Thomas Jordan einräumte. Inzwischen hat sich die Gemeinschaftswährung aber deutlich erholt.

Der Bereich, an dem die SNB den Eurokurs stütze, liege bei 1,0250-1,0300 Franken, mutmaßt der Chefökonom Daniel Kalt von der UBS.

Eurogruppen-Chef Dijsselbloem verpasst derweil dem wankenden Tsipras einen Seitenhieb. Wenn die Griechen mit Nein zu den Reformauflagen stimmen würden, könne die Eurozone Griechenland nicht länger unterstützen, sagt der Niederländer im Parlament. Griechenland würde bei einem Nein-Votum aber weder alleine gelassen, noch führe dies automatisch zu einem Grexit.

Tsipras und Varoufakis versprechen, bei einem Nein-Votum wäre man in Lage ein besseres Hilfsprogramm auszuhandeln. Nach den Aussagen Dijsselbloems erzählen sie damit die Unwahrheit. Es wäre nicht das erste Mal, dass die griechische Regierung dies tut. Vor einer Woche hieß es, man werde niemals Kapitalverkehrskontrollen einführen.

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