29.3.15

Wohin segelt der Euro im 2. Quartal? Ein Prognoseüberblick

Der bei 1,0470 Franken liegende Euro wird bis zur Jahresmitte auf 1,09 steigen, sagt die Bayerische Landesbank. Damit sich diese Schweizer Franken Prognose bewahrheitet, müsste der Euro um 4,11 Prozent zulegen. Die Landesbank lässt sich allerdings eine Hintertür offen: "Im Risikoszenario einer merklichen Eskalation des Ukraine-Russland-Konflikts oder eines Grexit könnte der Franken – trotz dann wahrscheinlicher SNB-Interventionen – auch wieder mit der Parität liebäugeln."

Auch die Devisenexperten der Postbank sind optimistisch in Bezug auf die künftige Kursentwicklung des Euros. Sie rechnen mit einem Anstieg des Euro-Franken-Kurses bis zur Jahresmitte auf 1,07. Das Fundament der Prognose ist eine auf breiter Front sich festigenden Konjunktur im Euroraum. Die konjunkturelle Erholung fuße im wesentlichen auf einer starken Entwicklung der Binnennachfrage.

"Die Marke von 1,20 Franken scheint bis auf weiteres nicht erreichbar, aber um 1,10 dürfte sich der Euro-Franken-Kurs einpendeln. Selbst wenn Rückschläge nicht auszuschließen sind, sollte die Euro-Erholung gegenüber dem Franken anhalten", prognostiziert die Landesbank Hessen-Thüringen. Der Franken sei nach wie vor extrem überbewertet. Daran habe auch die Gegenbewegung nach der Mindestkurs-Aufgabe nichts geändert, begründet die Bank. Der Eurokurs kletterte zwischen dem 26. Januar und 20. Februar 2015 von 0,9745 auf 1,0812 Franken (+10,95 Prozent).

Die National-Bank kommt zu einer spiegelverkehrten Beurteilung. Das Essener Geldhaus, das einen ähnlichen Namen wie die Schweizerische Nationalbank (SNB) trägt, sieht den Eurokurs bis zur Jahresmitte 2015 auf 1,00 Franken (Parität) abrutschen. Das Wachstum im Euroraum dürfte schwach bleiben, so dass die Europäische Zentralbank (EZB) auf lange Sicht an der ultralockeren Geldpolitik wird festhalten müssen.

Auch bei der Commerzbank erwartet man eine Rückkehr zu den Paritätskursen von Ende Januar 2015. Die von der Mindestkurs-Aufgabe ausgehenden gefahren für die Schweizer Wirtschaft seien nicht so gravierend, wie befürchtet. Der reale Außenwert des Schweizer Frankens dürfte Ende März 2015 lediglich um fünf Prozent über dem des Vorjahres liegen. Die Aufwertung des Frankens sei für die Schweizer Wirtschaft in den Griff zu bekommen, schlussfolgert die Commerzbank.

Fazit:
Ausgehend von einem Euro-Franken-Kurs bei 1,0470 zum Ende des ersten Quartals 2015 rechnen die Banken im Mittel mit einer hauchdünnen Aufwärtsbewegung auf 1,0520 bis zum Ende des zweiten Quartals 2015.

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