EUR/CHF mit neuem Mindestkurs und alten Parallelen

Bisher konnte der Euro-Franken-Kurs die Staatsanleihen-Käufe der Europäischen Zentralbank (EZB) einigermaßen abfedern. Für 1 Euro wird derzeit etwas mehr als 1,06 Franken bezahlt. Derweil mehren sich die Anzeichen dafür, dass die Schweiz der EZB-Geldschwemme früher oder später etwas entgegen setzen muss.

Geübte Euro-Franken-Beobachter sehen Parallelen in der lethargische Talfahrt der vergangenen Wochen zu dem Sinkflug Richtung Mindestkurs am Ende des letzten Jahres. Der EUR/CHF-Wechselkurs fiel seit seinem Hoch vom 20. Februar 2015 bei 1,0812 auf aktuell 1,0632. Bis Ostern könnte er sich auf 1,04-1,05 vortasten.

Dieser Bereich ist insofern von Bedeutung, weil er als Schmerzgrenze für die Schweizerische Nationalbank (SNB) gilt. Gemäß den Aussagen der Notenbanker wäre ein Franken bei 1,04 pro Euro massiv überbewertet. Die Folge wären Euro-Stützungskäufe.

Sollte die SNB den Euro-Franken-Kurs entgegen den Erwartungen der Devisenexperten auf die Parität zurückfallen lassen, würde sich der bereits auf ihr lastende öffentliche Druck noch einmal erhöhen.

Weiterlesen: Wie die Schweizer Politik den Franken weichkneten will

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am Montag Staatsanleihen im Wert von 3,2 Milliarden Euro gekauft, sagte der EZB-Direkor Benoît Cœuré. Es gebe keine Anzeichen dafür, dass die von der EZB zum Kauf gewählten Anleihen knapp werden könnten.

Einige Analysten gehen davon aus, dass die EZB nicht genügend Verkäufer findet, weil Pensionskassen, Banken und Versicherungen ihre Staatsanleihen, die mit recht hohen Zinskupons ausgestattet sind, nicht an die EZB herausgeben könnten.

Eine Knappheit von Staatsanleihen, die der EZB zum Kauf angeboten werden, gebe es zwar grundsätzlich nicht, so Cœuré. Allerdings räumte der Franzose ein, dass es im Laufe des Programms zu einer Verknappung kommen könne.

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