Plötzlich steigt der Euro von 1,2006 auf 1,2095 Franken. Damit reagiert das Devisenpaar auf eine überraschende Maßnahme der Schweizerischen Nationalbank. Sie führt negative Leitzinsen ein. Kurze Zeit später fragen sich Marktbeobachter: "Außer Spesen nichts gewesen?"
"Die Schweizerische Nationalbank wird Guthaben auf ihren Girokonten mit einem Zins in Höhe von -0,25% belasten. Damit strebt sie an, dass der Dreimonats-Libor (Schweizer Leitzins) in den negativen Bereich fällt", heißt es in einer Medienmitteilung "Nationalbank führt Negativzinsen" ein.
Zurück auf Los
Zunächst läuft alles nach Plan für die Schweizerische Nationalbank (SNB). Der Euro löst sich ohne Umschweife vom Mindestkurs bei 1,20 Franken. Er klettert auf ein Zweimonatshoch knapp unter 1,21 Franken. Anschließend geht es jedoch wieder bergab. Zur Stunde notiert das Devisenpaar mit fallender Tendenz bei 1,2035.
Warum die SNB gerade jetzt einen Negativzins einführt, und sich dieses Instrument nicht als Gegenmaßnahme für ein Kaufprogramm von Staatsanleihen der Europäischen Zentralbank (EZB) aufspart, ist unklar.
Um den Boden bei EUR/CHF 1,20 zuletzt durchzusetzen, soll die SNB an einem einzigen Tag 8 Milliarden Euro in die Märkte gepumpt haben, mutmaßt der Devisenexperte Peter Kinsella von der Commerzbank. In Anbetracht der gewaltigen Stützungskäufe sah man sich vielleicht gezwungen etwas zu unternehmen.
Die Entwicklung des Schweizerfranken zum Euro 2024. CHF Kurs Prognosen basierend auf der langfristigen Kursentwicklung der letzten 25 Jahre.
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