Der Euro sinkt am Freitagabend auf 1,2009 Franken. Weiter darf er augenscheinlich nicht fallen. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) ist im Markt. Sie kauft schon jetzt Euros, um einer Verteidigung Spitz auf Knopf bei EUR/CHF 1,2000 aus dem Weg zu gehen.
Es ist zwar schon mehr als zwei Jahre her, als die Nationalbank zum letzten Mal aktiv den Mindestkurs verteidigen musste. Das Muster ist allerdings dasselbe geblieben.
"Der Präzedenzfall aus 2012 lässt vermuten, dass die SNB bei etwa 1,2010 intervenieren und Euro kaufen könnte", schrieb Beat Siegenthaler, UBS-Devisenstratege, bereits am Montag in einer E-Mail an Kunden.
"In der Regel haben sie zwischen 1,2005 und 1,2010 interveniert", fügte sein Kollege Jonathan Webb, Leiter Devisenstrategie bei der Investmentbank Jefferies International in London, an.
Immer wieder Hellas
Es könnte ein Wink mit dem Zaunpfahl sein: Im Frühjahr 2012, als die Schweizerische Nationalbank massiv intervenierte, steckte Griechenland in einer tiefen Rezession. Inzwischen hat sich Hellas zum Euro-Meister wirtschaftlichen Wachstums gemausert.
Das griechische Bruttoinlandsprodukt (BIP) erhöhte sich Sommerquartal um 0,7 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2014. Kein anderes Euroland konnte ein höhere Wachstum erzielen.
Dass die Schweiz sowohl in Zeiten der Eurokrise, als auch in Zeiten, wo es von einer Krise an den europäischen Finanzmärkten nicht die geringste Spur gibt, intervenieren muss, könnte ein Indiz dafür sein, dass man sich verzettelt hat.
Die Entwicklung des Schweizerfranken zum Euro 2024. CHF Kurs Prognosen basierend auf der langfristigen Kursentwicklung der letzten 25 Jahre.
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