13.10.14

EUR/CHF bricht wegen Reformstau von 1,2140 auf 1,2077 ein


Der Euro taucht immer tiefer unter die Marke von 1,21 Franken. War die Gemeinschaftswährung vor einer Woche noch bis zu 1,2140 Franken wert, sind es aktuell nur noch 1,2077. Schlechte Nachrichten aus den drei größten Ländern des Euroraums belasten den Euro.

"Deutschland muss wachsam sein, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Man kann nicht selbstzufrieden auf Reformen zurückschauen, die Jahre zurückliegen", sagte der niederländische Finanzminister, Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Einige große Länder hätte nicht reformiert, zu ihnen zählen nach Ansicht von Dijsselbloem neben Frankreich und Italien auch Deutschland. Der Niederländer kritisiert das von der Bundesregierung eingeführte Frühverrentungsprogramm, welches in eine ganz andere Richtung gehe, als in anderen Ländern.

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Auch die französische Regierung kassiert für ihre Wirtschaftspolitik eine Warnung. Die Ratingagentur Standard & Poor's senkte den Ausblick für Frankreich von "stabil" auf "negativ". Paris sei nicht dazu in der Lage wachstumsförderliche Reformen umzusetzen, teilte S&P am Freitag mit.

Die italienische Regierung in Rom beschäftigt sich derweil damit, wie sie das in diesen Tagen von der Europäischen Zentralbank (EZB) beginnende Kaufprogramm von Pfandbriefen und verbrieften Kreditforderungen (ABS-Papieren) am besten für ihre Zwecke ausnutzen kann.

Zwar hat der italienische Premier Matteo Renzi in der letzten Woche eine Arbeitsmarktreform durch beide Parlamentskammern geboxt. Die Änderungen gelten jedoch als zu zaghaft und es würde viel zu lange Dauern, bis das Ganze von der Verwaltung umgesetzt würde, sagen Experten.

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